«Wir dürfen die Botschaft der Bibel nicht verwässern!»
Gabriel und Madeleine Häsler (Bild: Facebook)
Madeleine
und Gabriel Häsler folgten Gottes Ruf nach Hamburg. Im Livenet-Talk sprechen die
Leiter von «Life on stage» darüber und teilen ihre Sorge, dass Christen
zunehmend zentrale biblische Werte beiseiteschieben.
Als Familie verliessen Häslers das bequeme Nest in
der Schweiz und zogen nach Hamburg. Über Zoom sprachen Madeleine und
Gabriel im Livenet-Talk mit Livenet-Chefredaktor Florian Wüthrich.
Wenn Gott sendet …
«Gott hat zu mir gesprochen», wurde Madeleine von Gabriel
überrascht, welcher damit direkt auf einen Umzug nach Hamburg zu sprechen kam. Ihre
erste Reaktion war «Nein». Das passte ihr gar nicht. «Alles in mir hat sich gesträubt.
Doch dann wurde mir klar, dass ich dem Ruf von Jesus folgen würde.» Schliesslich
willigte sie ein.
«Auch für mich kam der Ruf nach Hamburg
unerwartet», berichtet Gabriel. Es war ein ganz starker Impuls, die Stimme des
Heiligen Geistes: «Gabriel, eure Zeit in Reitnau ist abgelaufen.» Damit hatte
er nicht gerechnet. Nachdem Madeleine zu einem «Ja» gefunden hatte, wurden die
Ausreisepläne von ihren Kindern, den Eltern und vielen Freunden auf teilweise
sehr eindrückliche Weise bestätigt.
Neuer Alltag in Hamburg
«Als Familie hatten wir drei Gebetswünsche»,
erzählt Madeleine. «Dass die Kinder ihre Haustiere mitnehmen können, dass jedes
ein eigenes Zimmer hat und dass wir dort wohnen dürfen, wo das Leben pulsiert
und die Not am grössten ist.» Gott hat ihnen die erbetene Wohnung geschenkt: mitten in St. Pauli. Mit dem Umzug haben sich Häslers aber nicht von der
Schweiz abgewendet. «Wir sagten nicht Nein zur Schweiz, sondern Ja zum gesamten
deutschsprachigen Raum.»
«Es gibt Tage, wo wir von Heimweh überrollt
werden und zurück möchten.» Madeleine spricht aber auch von begeisterten
Momenten, an denen sie sich freuen, dort zu sein, wo Gott sie haben will. «Wir machen
wöchentlich als Familie einen Einsatz», erzählt Gabriel. «Dabei haben wir tolle
Begegnungen.» Sie machen den Menschen kleine Geschenke, sagen ihnen, dass Gott
sie liebt und können oft für einzelne beten.
«Es gibt viele arme und obdachlose
Menschen, denen wir Gottes Liebe bezeugen können», sagt Madeleine. «Wir haben
erlebt, wie solche Menschen in Tränen ausgebrochen sind, so berührt waren sie.»
Sie ist betroffen, wie liebeshungrig die Menschen sind. «Und wir haben so viel
zu geben», hält sie fest. «Liebeshungrige Menschen gibt es nicht nur in St.
Pauli, sondern in jeder Stadt – auch in der Schweiz.»
Wer Jesus im Herzen hat
«Intakte Familien sind in unserem Umfeld selten»,
berichtet Gabriel. Ein Mann machte deutlich, welche Ausstrahlung Familie Häsler
habe. Oft seien sie sich dessen nicht bewusst. Auch bei ihnen fliegen mal die
Fetzen und er frage sich dann, weshalb sie nicht in Frieden zusammen leben
können. «Trotzdem: Als Menschen, die Jesus im Herzen haben, haben wir eine
unglaubliche Ausstrahlung und deshalb gehen wir dahin, wo es am dunkelsten ist.
Hier leuchtet das Licht von Jesus am stärksten.»
«Was macht denn mehr Spass, als ein abenteuerliches
Leben in der Abhängigkeit von Gott?» Madeleine glaubt, dass jeder sich ein
solches Leben wünscht. «Es gibt aber auch den Moment, wo man den Preis bezahlen
und das eigene Leben hingeben muss.» Doch die Freude komme jeweils sehr schnell
wieder. Gabriel bestätigt, dass Freude und Leid zusammengehören. «Gerade kürzlich
habe ich den Bibelvers gelesen, der sagt, dass wir nicht nur das Vorrecht
haben, an Christus zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden.»
«Deshalb sagte Jesus, wir sollen wachsam sein»
Gabriel ist immer wieder betroffen, wenn zentrale
christliche Werte über Bord geworfen werden. «Wo sind unsere roten Linien, bei
denen wir Gott mehr gehorchen müssen als den Menschen?» Anhand einiger
Beispiele erzählt er, wie zentrale biblische Wahrheiten in Frage gestellt oder
sogar verleugnet werden. «Deshalb sagte Jesus, wir sollen wachsam sein.»
«Jesus kam
in diese Welt, um uns zu erlösen und mit dem Vater zu versöhnen.» Gabriel wehrt
sich entschieden gegen die populäre Sicht, dass nicht primär der Mensch,
sondern die ganze Welt gerettet werden muss. Damit erhalte die Verkündigung des
Evangeliums denselben Stellenwert, wie beispielsweise der Einsatz für die
Umwelt.
«Für uns ist klar, dass die Botschaft der Bibel
nicht verwässert werden darf», ergänzt Madeleine. «Wenn Christen mit Lehren
kommen, die meinem Verständnis der Bibel widersprechen, kann mich das schon
ärgern.» Natürlich sei es nicht populär, den Menschen zu sagen, dass sie
aufgrund ihrer Schuld von Gott getrennt sind. «Da müssen wir aber klar bleiben
und dürfen das nicht abschwächen.» Sie habe entschieden, die Bibel als Wahrheit
zu nehmen. Natürlich seien Aussagen wie beispielsweise über das Gericht und
darüber, dass Menschen verloren gehen, nicht einfach aufzunehmen. «Wenn wir die
Bibel aber als Ganzes nehmen, können wir es uns nicht leisten, etwas
abzuschwächen. Wir müssen klar bleiben!»