Auge in Auge mit Jesus

Alles auf eine Karte setzen

Jakobus und Johannes heben sich ab vom Rest. Was die Brüder anpacken, ziehen sie durch. Ihre Eltern sind stolz auf sie. Aus ihnen wird etwas Besonderes werden…
Die «Donnerssöhne» Jakobus und Johannes sind zusammen mit Petrus die engsten Vertrauten von Jesus – aber Ehrenplätze vergibt er nicht.

Jesus hat das Leben der Familie total verändert, als er die jungen Männer berief, mit ihm herumzuziehen. Von einem Tag auf den andern waren Jakobus und Johannes – nennen wir sie J&J – weg (1). Nun hat der Vater andere Helfer, wenn er im See fischt. Die Mutter kümmert sich weiterhin um die Söhne und ihre Freunde, die sich dem Wanderprediger Jesus angeschlossen haben, und lässt ihnen auf den Touren Essen zukommen (2).

«Söhne des Donners»

Die Eltern freut‘s, dass Jesus J&J mehr anvertraut als dem Rest der Anhänger. Scherzt er, wenn er sie «Söhne des Donners» (3) nennt? Sie sind und bleiben etwas Besonderes. Zusammen mit Petrus bilden sie den innersten Kreis der Jesus-Bewegung. Die drei haben mit dem Meister eine Bergwanderung gemacht (4). Als er Zeit fürs Beten nimmt, beginnt sein Gesicht vor ihren Augen plötzlich zu leuchten und durch sein Kleid strahlt gleissendes Licht. Sie sind geschockt! Aus der unsichtbaren Welt treten zwei Männer zu ihm und reden mit ihm. J&J bringen kein Wort heraus. Da hüllt eine Wolke Jesus ein und eine Stimme sagt: «Das ist mein lieber Sohn, auf ihn sollt ihr hören!» Wow – das muss Gott sein!

Feuer und Flamme für Jesus

Jakobus und Johannes begeistert auch die Vollmacht von Jesus, Menschen zu heilen und böse Dämonen auszutreiben. Mit dieser Autorität müsste eigentlich jeder Widerstand gegen die Botschaft, die er verkündigt, zu brechen sein. J&J sind impulsiv – der Chef muss sie zwischendurch zurückpfeifen (5). Sie sind Feuer und Flamme für die Sache von Jesus, den sie als Gesandten Gottes erkannt haben. Dass er bald auf dem Thron Davids sitzen und die Israeliten regieren wird, ist für J&J und ihre Eltern klar. Und dann, überlegt die Mutter – ja, dann werden die beiden seine nächsten und einflussreichsten Mitarbeiter sein…

Die Bitte der Mutter

Diese Stellung will sie ihren beiden Söhnen sichern. Sie hat sie eingeweiht. Heute ist eine günstige Gelegenheit: Jesus wird nicht umlagert von Hilfesuchenden. So tritt sie mit J&J vor ihn und bittet mit einer tiefen Verbeugung um einen Gefallen (6). «Was willst du?» fragt Jesus. «Bitte bestimme», sagt die Mutter, «dass meine zwei Söhne, wenn du zu regieren beginnst, auf den Ehrenplätzen rechts und links von dir sitzen.»

Die übrigen zehn Anhänger von Jesus, die dauernd bei ihm sind, blicken einander elektrisiert an. Werden jetzt schon Ämter verteilt? Jesus antwortet: «Ihr wisst nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Leidenskelch trinken, den ich trinken werde?» J&J bejahen das – sie sind zu allem entschlossen. Jesus fährt fort: «Mag sein, dass ihr meinen Leidenskelch trinken werdet. Aber die Ehrenplätze an meiner Seite zu vergeben, steht mir nicht zu. Mein Vater wird sie denen geben, für die er sie vorbereitet hat.»

Wer gross sein will…

Ärgerlich! Wie haben Jakobus und Johannes (und ihre Mutter) sich so überschätzen können! Jesus spürt, dass ihr Begehren unter den Zwölfen Zwist säen könnte. Er ruft sie alle zusammen und stellt klar: «Ihr wisst, dass die Herrscher die Völker mit Willkür und Gewalt regieren. Unter euch darf es keine Spur davon geben! Wer unter euch gross sein will, soll euer Diener sein. Wer unter euch der Erste sein will, soll wie ein Sklave den andern zu Diensten sein.»

Das ist happig – Jesus stutzt nicht allein die Ambitionen von J&J zurecht. Er gibt allen zu denken: Sind sie dabei, um Drecksarbeit zu machen? Lohnt es sich am Ende wirklich, mit ihm unterwegs zu sein? Der Chef gibt noch einen drauf. Zwar redet er von sich erneut als Menschensohn, der nach dem Wort des Sehers Daniel Herrschaft erlangt (7). Doch hält er fest: «Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben dranzugeben als Lösegeld, um viele Menschen freizukaufen.»

Mehr über die Erlösung durch Jesus
(1) Die Bibel, Matthäus, Kapitel 4, Verse 21-22
(2) Matthäus, Kapitel 27, Vers 56. Sie ist auch unter den Frauen, die Augenzeugen der Hinrichtung von Jesus werden.
(3) Markus, Kapitel 3, Vers 17
(4) Matthäus, Kapitel 17, Verse 1-8
(5) Lukas, Kapitel 9, Vers 55
(6) Matthäus, Kapitel 20, Verse 20-28
(7) Daniel, Kapitel 7, Verse 13-14

Datum: 08.02.2013
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

Werbung
Livenet Service
Werbung