Doris Lindsay im Interview

«Eintauchen in das, was Gott tun will»

Auf dem Weg mit Jesus gibt es mehr. Doris Lindsay machte am PraiseCamp Mut, die ‚Schwimmflügeli‘ abzustreifen und echt einzutauchen, um das Potential zu erlangen, das Gott für uns hat.
«Es kommt auf die Hingabe an: dass wir uns fallen lassen»: Doris Lindsay am PraiseCamp

Livenet: «Läb dis Potential» war das Thema des PraiseCamp. Was ist Potential?
Doris Lindsay: Das, was möglich ist in einem Menschen, weil Gott es in ihn hineinlegt, sein Reichtum. Wir schwimmen oft an der Oberfläche dessen, was für Gott möglich ist. Er hat Möglichkeiten, die unsere Vorstellungen übertreffen. So sagen wir am PraiseCamp: «Lebe Gottes Möglichkeiten in dir.»

Gott hat die Menschen in seinem Ebenbild geschaffen; er möchte sie freisetzen, dass sie in die unsichtbare Welt, in das, was er vorhat, eintauchen können. Das hat nicht mehr viel mit uns zu tun, sondern viel mehr mit ihm. Es setzt voraus, dass wir ihm vertrauen und in den Strom eintauchen, tiefer gehen und die Kontrolle abgeben. Wir lieben Sicherheit und eine bekannte Umgebung. Vor Risiken und herausfordernden Situationen scheuen wir zurück. Das Potential leben wir, wenn wir diese Scheu überwinden.

Wie merke ich, dass ich mein Potential nicht lebe?
Gute Frage! Wenn ich viel Angst verspüre, wenn ich nicht wage, für jemand zu beten, aus Zweifel, ob Gott etwas tun wird. Wenn ich nicht erkenne, was Gott tut. Wenn ich aus meiner eigenen Kraft, aus meinen Möglichkeiten lebe. Ich kann von meinen Stärken ausgehen – aber das muss noch lange nicht das Potential sein, das Gott freisetzen will.

Sind nur Power-Christen wirkliche Christen?
Was ist ein Power-Christ? Wer auf Gott vertraut und in das eintaucht, was Gott tut, der wird vielleicht abgrundtief herausgefordert. Der macht vielleicht auch Fehler und versagt. Denken Sie an Jona. Er hatte ein unglaubliches Potential von Gott erhalten – und versagte. Gott liess ihn sehr tief fallen. Gott fragte Jona nicht um seine Meinung und er hatte sicher kein gutes Gefühl bei seinem Auftrag, doch Gott wählte diesen Menschen!

Wenn wir in das eintauchen, was Gott tun will und anbahnt, hat dies nur wenig mit unseren Fähigkeiten zu tun. Es kommt auf die Hingabe an: dass wir uns fallen lassen, uns aufgeben, vielleicht auch sterben. Denn Gott kann, was er tut, auch ohne mich vollenden. Er kann alles allein. Er braucht mich dazu nicht. Doch er will uns einbeziehen, einsetzen. Wenn er mich freisetzt, dass ich ihm dienen kann, führt dies mich immer zur Gemeinschaft.

Für einen Teenie, der sich allen Optionen des Lebens gegenüber sieht, kann die Aufforderung «Lebe dein Potential» gehörig Druck aufbauen.
Ich sage ihm: Relax! Vertraue dich Menschen an! Lass dich führen! Diene, wo du kannst! Wenn du einen Jugendleiter kennst, lass dir von ihm zeigen, was du tun kannst. Mich nervt manchmal der Ansatz, dass wir grosse Visionen bringen müssen, damit Gott unser Potential zur Entfaltung bringt! Ich glaube, Visionen wachsen aufgrund von Dienst.

Wenn jemand nicht gelernt hat, im täglichen Leben zu dienen, warum sollte ihm Gott grosse Visionen anvertrauen? Junge sollen nicht in erster Linie auf Visionen warten, sondern das anpacken, was hier und jetzt möglich ist, und dabei Grosses von Gott erwarten! Das Potential ist wie ein Schlüssel, der erst nützt, wenn ich ihn ins Schloss stecke. Gott wird die Türen öffnen und Gewaltiges freisetzen.

Die Bernerin Doris Lindsay, verheiratet und Mutter von drei Kindern, arbeitet seit kurzen in einem Township bei Kapstadt in Südafrika mit Menschen in schwierigen Verhältnissen. Sie sprach am 30. Dezember 2012 im PraiseCamp-Abendplenum.

Livenet-Bericht:
Geniales PraiseCamp: «Läb dis Potential»

Highlights und Tagesrückblicke, Infos und Bilder auf der PraiseCamp-Website

Datum: 07.01.2013
Autor: Peter Schmid / Samuel Rink
Quelle: Livenet

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