Holländer will Arche im Massstab 1:1 bauen

Johan Huibers in der Arche mit einer Plastikgiraffe.
Seitenansicht der Arche – und diese Arche ist nicht einmal halb so lang wie das Original!
Der Holzgigant liegt im Hafen von Schagen.
Da war das gute Stück noch im Bau.

Johan Huibers hat die Arche Noah ungefähr im Massstab 1:2 nachgebaut. Während man dieses 70 Meter lange Schiff im holländischen Schagen bestaunen kann, arbeitete Huibers an seinem neusten Coup: Er will die Arche in Originalgrösse erschaffen.

Der bibeltreue Holländer Johan Huibers baute das wohl spektakulärste Schiff, das in Holland vor Anker liegt: Die Arche Noah in einem «kleineren» Massstab, 70 Meter lang, 10 breit und 13 hoch. Grösser sei nicht möglich gewesen, sonst hätte das Schiff Hollands Kanäle nicht passieren können. Doch auch so ist der Gigant aus Holz länger als das längste Schiff auf dem Thunersee oder etwa die Autofähren auf dem Zürichsee – und wohlgemerkt: der «Kahn» ist nicht halb so gross wie das Original aus der Bibel.

Während sich Schaulustige an diesem Boot erfreuen, hat Huibers den Plan für einen weitaus spektakuläreren Bau schon in der Tasche: Die Arche Noah in der Grösse 1:1. Huibers sagt, er bemühe sich um die Genehmigungen, in etwa einem Jahr sei der Baubeginn. Doch beginnen wir in der Gegenwart: Wir sprachen mit dem gelernten Zimmermann Huibers über seine Arche.

Johan Huibers, wie reagieren Ihre Landsleute auf Ihre Arche?
Johan Huibers: Sie sind sehr angetan. Als sie das Boot sahen, sagten sie: «Das ist unglaublich! So schön, so gross. All die Tiere, all das Holz.» Sie mögen sie sehr.

Und wie stehen Sie zu Ihr?
Ich bin der glücklichste Mann auf der Welt.

Kann diese Arche schwimmen?
Ja, sie schwimmt. Sie liegt im Hafen von Schagen, das ist 40 Kilometer nördlich von Amsterdam. Wir haben ihre Tore geöffnet und über 24'000 Menschen haben sie bereits besichtigt – das hat mich sehr gefreut.

Wollen Sie nun mit der Arche eine Tournee machen?
Ja, zur Zeit haben wir die Bewilligung für Amsterdam. Dann wollen wir im August nach Rotterdam und dort zwei Monate bleiben und dann soll es weitergehen nach Deutschland, nach Köln.

Mit Leuten an Bord dürfen Sie nicht in See stechen. Arbeiten Sie an einer Ausnahmebewilligung?
Nein, man kann keine Leute auf dieser Arche haben, wenn man sie an einen anderen Ort befördert.

Haben Sie auch Tiere an Bord?
Ja, wir haben 600 Tiere drin. Elefanten, Giraffen, Affen, Löwen, Vögel, Hunde.

Sind das lebendige Tiere oder Puppen?
Die meisten leben. Der Elefant und die Giraffe sind aus Plastik.

Haben Sie auch Tiere von einem Zoo auf der Arche?
Nein, das Vieh gehört uns.

Wie viele dieser Tiere sind aus Fleisch und Blut?
Über 120 Arten.

Wie lange arbeiteten Sie an dieser Arche?
Fast zwei Jahre. Ich habe die Bäume selbst gefällt, sie aufbereitet und die Arche gemeinsam mit meinem Sohn erbaut. Er hatte freitags und samstags frei. An diesen Tagen und in seinen Ferien baute er mit. Am 13. April in diesem Jahr waren wir fertig.

Wieviel teuer war das Projekt?
Rund eine Million Euro.

Warum haben Sie das getan?
Ich will den Leuten die Geschichte der Arche Noah erzählen. Die Menschen sollen wieder in der Bibel lesen. Täglich, eine Minute oder zwei oder zehn. Meine Botschaft ist, dass man Gott wieder kennenlernen soll. Wir haben Gott vergessen, weil wir alles haben, ein Haus, einen Garten, ein Auto, ein Bett, eine Toilette, alles – es scheint, als würden wir Gott nicht mehr brauchen. Aber er liebt uns jeden Tag. Die Menschen müssen sich entscheiden, sich täglich nach Gott auszustrecken.

Sie haben angekündigt, eine zweite Arche im Massstab 1:1 bauen zu wollen. Ist das noch so?
Ja. Es hängt davon ab, wie viele Menschen diese Arche besuchen. Der Eintritt kostet drei Euro für Kinder unter zwölf, wer älter ist, zahlt fünf Euro. Mit diesem Geld wollen wir dann die grosse Arche bauen. Sie wird dreimal breiter, zweieinhalb mal länger und eineinhalb mal höher. Das Volumen ist ein Vielfaches, das braucht eine Menge Geld.

>> Das Interview als Audio-Beitrag (englisch)

Datum: 05.07.2007
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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