Mobilmachung der Kraft Gottes

Auferstehung 2007
Mobilmachung der Kraft Gottes

Am Karfreitag stirbt Jesus Christus für jede menschliche Denk- und Verhaltensweise, welche Gott ignoriert. Er stirbt am Kreuz für eine unheimliche Krankheit, die der Welt den Tod bringt; das Virus heisst Sünde. Doch am dritten Tag ist das Grab leer - Jesus ist auferstanden!

Die ersten Menschen, die dem auferstandenen Jesus begegneten, erkannten ihn nicht: Maria aus Magdala meinte, es sei der Friedhofsgärtner. Thomas zweifelte, ob es sich tatsächlich um Jesus handelte. Einige Jünger um Petrus gingen fischen. Sie erkannten den Auferstandenen am Ufer nicht. Die beiden Jünger, die auf dem Weg nach Emmaus waren, erkannten Jesus nicht. Als der Auferstandene plötzlich im Raum bei den Jüngern stand, erstarrten sie vor Schreck und meinten, einen Geist vor sich zu sehen.

Diese Reaktionen gegenüber dem Auferstandenen sind immer noch aktuell. Bis heute ist es so, dass unsere Sorgen, unsere fehlgeleiteten Gedanken, unser eigenmächtig geführtes, stolzes Leben, die nur auf unsere eigene Kraft konzentrierten Erwartungen es regelrecht verhindern, dass wir den auferstandenen Jesus erkennen.

Doch Auferstehung bedeutet: Mobilmachung der Kraft Gottes! Die Lebenskraft überwindet die Todesmacht. Und dieses Ereignis ist auf die Person von Jesus fokussiert: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er sterben sollte. Und jeder, der lebt und glaubt an mich, wird keinesfalls sterben." (Johannes 11, Verse 25 und 26)

Christenverfolgung

Im Juli des Jahres 64 nach Christus brannte die Stadt Rom. Auch Tempel, Heiligtümer und Götterstatuen verbrannten. Das Feuer wütete mehrere Tage. Ein Drittel der Stadt wurde zerstört. Viele Menschen kamen in den Flammen um. Der Unmut gegen Kaiser Nero wuchs. Nero lenkte den Brandstifter-Verdacht auf die Minderheit der Christen. Eine grausame Verfolgung begann.

Sie breitete sich auf das ganze Römische Reich aus bis hinunter zum Taurus-Gebirge in Kleinasien, in Gegenden wie Pontus, Galatien, Kappadozien oder Bithynien, dort wo Paulus mit seinen Freunden herumgereist war und die gute Nachricht von der Liebe Gottes verkündigt hatte.

Christen brauchten Ermutigung

In dieser schweren Zeit diktierte der Apostel Petrus seinem Schreiber und Freund Silvanus einen Brief. Empfänger waren versprengt im römischen Reich lebende, unter der zunehmenden Verfolgung leidende Christen. Der Brief war also an Menschen gerichtet, die ihr Leben zwar vorbehaltlos Gott hingegeben hatten, deren äussere Umstände aber sehr schlecht waren. Die bedrängten Christen brauchten dringend Ermutigung! Petrus schrieb ihnen: "Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns in seinem grossen Erbarmen neu geboren, damit wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine lebendige Hoffnung haben." (Die Bibel, 1. Petrus, Kapitel 1, Vers 3)

Ein barmherziger Gott

Dass Gott sich auch um jene Menschen kümmert, die ihm den Rücken zukehren, das hat mit seinem Charakter zu tun: Gott ist barmherzig. Barmherzig kommt vom althochdeutschen Wort "armherzi", das heisst "ein Herz haben für die Armen", Mitgefühl haben für Notleidende. Der souveräne Gott ist "barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und von grosser Gnade und Treue" (Die Bibel, 2. Mose, Kapitel 34, Vers 6). So hat er sich schon Mose vorgestellt.

Und so handelte auch der Sohn. Jesus war mit den Sündern barmherzig. Er war denen nahe, die wussten, dass sie geistig arm waren und Hilfe nötig hatten. Mit den Besserwissern, mit den Stolzen und Gutbürgerlichen und mit den religiösen Würdenträgern hat er nie ein Fest gefeiert. Mit den Sündern schon.

"Seht doch, wie gross die Liebe ist, die uns der Vater erwiesen hat: Kinder Gottes dürfen wir uns nennen, und wir sind es tatsächlich! Doch davon weiss die Welt nichts; sie kennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat." (Die Bibel, 1. Johannes, Kapitel 3, Vers 1) Der folgende Vers verweist auf eine Spannung, die es auszuhalten gilt: "Doch eines wissen wir: Wenn Jesus in seiner Herrlichkeit erscheint, werden wir ihm gleich sein; denn dann werden wir ihn so sehen, wie er wirklich ist." (Die Bibel, 1. Johannes, Kapitel 3, Vers 2)

Kinder Gottes

Was bedeutet das? Das Vollkommene, die Vollendung, die Gleichgestaltung mit Christus ist zukünftig. Das hat nicht erste Priorität. Was sind Christen schon heute? Kinder Gottes! Das ist Gottes Verheissung und unsere Hoffnung: Wir sind Kinder Gottes. So ist meine Stellung gegenüber Gott. Und als sein Kind beginne ich, entsprechend der Auffassung Gottes zu leben.

Ein Mensch verhält sich so, wie er sich selbst wahrnimmt. Was wir sind, bestimmt das, was wir tun. Keiner kann sich auf längere Zeit anders verhalten, als er sich wahrnimmt. Um wie ein Kind des Königs zu leben, muss man sich erst einmal als Kind des Königs wahrnehmen, vertrauensvoll und dankbar glaubend.

Aus Barmherzigkeit neu geboren

"Ja, liebe Freunde, wir sind Gottes Kinder, wir sind es hier und heute. Und das ist erst der Anfang! ...Wir sind aus Barmherzigkeit neu geboren", schreibt Petrus. Dem Schriftgelehrten Nikodemus sagte Jesus auf den Kopf zu: "Nur wer von oben her geboren wird, kann Gottes neue Welt zu sehen bekommen." Dazu braucht es eine geistige Umkehr, eine neue Gesinnung, eine neue Denkrichtung in unserem Herzen. Die neue Geburt geschieht dort, wo sich ein Mensch ganz Gott hingibt, sein Vertrauen ganz auf ihn setzt, die alten Denkmuster überwindet und dem Wort Gottes gegenüber gehorsam lebt. Dieser Mensch wird eine neue Schöpfung in Christus und eine neue Identität erfahren.

Datum: 06.04.2007
Autor: Rolf Höneisen
Quelle: factum Magazin

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