Die verlorene Ganzheit

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Christen leben, sobald sie in eine persönliche Beziehung zu Gott eingetreten sind, wie selbstverständlich ihren Glauben in allen Lebensbereichen, so sollte man meinen. Das ist aber, nach aller Erfahrung, nicht ohne weiteres der Fall. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen.

Verlust des Paradieses

Gott hat unsere Welt als Ganzes erschaffen. Sie umfasst Luft, Licht, Erde, Wasser, Vegetation und Tiere. Es gibt im Schöpfungsakt keine Trennung zwischen frommen und unfrommen Bereichen, zwischen heilig und unheilig. Alles gehört Gott und ist durch ihn geschaffen.

Zum Schluss schafft Gott den Menschen nach seinem Bilde und damit als Ganzheit. Der paradiesische Zustand eines selbstverständlich auf Gott ausgerichteten Lebens, einer ungestörten Beziehung zwischen Gott und Mensch, scheitert am Baum der Erkenntnis. Wie Gott sein zu wollen, dieser urmenschlichen Versuchung können unsere Ur-Eltern nicht widerstehen. Daraus resultiert die Vertreibung aus dem Paradies und damit der Verlust der ursprünglichen Ganzheit in der Beziehung zu Gott.

Seither haben wir in geradezu archetypischer Weise nicht aufgehört, dieser Versuchung zu erliegen. Als scheinbar „autonome“ Wesen leben wir – manchmal selbst als fromme Menschen -– oft so, als ob es Gott nicht geben würde.

Seit dem Verlust des Paradieses ist Gottes Einladung zur Ganzheit nicht mehr verstummt. Abraham gilt für Juden, Christen und Moslems als Vorbild für einen an Gott glaubenden Menschen. Diesen Prototypen eines Gläubigen beruft Gott anlässlich einer besonderen Begegnung mit den Worten: „Wandle vor mir und sei ein Ganzer“, oder in einer andern Übersetzung: „Wo du auch bist, lebe mit mir, und tu, was recht ist“.

Von Anfang an scheint der Mensch, auch wenn er an Gott glaubt, mit der Ganzheit Mühe zu haben. Offensichtlich ist es nur „vor Gott“, d.h. in einer gegenseitig definierten Beziehung mit ihm – einem Bund – möglich, „als Ganzer“ und damit „integer“ zu leben. Dies ist nicht erstaunlich, wenn wir bedenken, dass der Mensch, seit seinem grundsätzlichen Entscheid gegen Gott im Paradies, die schöpfungsgemässe Gemeinschaft mit Gott eingebüsst hat. Dem „Ebenbild Gottes“ fehlt das Vor-Bild, das Gegenüber. Der Mensch verspürt, wie es der Mathematiker Blaise Pascal ausgedrückt hat, ein inneres Vakuum: die Sehnsucht nach dem Paradies. Nur in dieser ursprünglichen Gemeinschaft mit Gott ist der Mensch ganz, erlebt er Harmonie und umfassenden Frieden.

Dieser grundsätzliche Entscheid gegen Gott ist nicht nur eine urmenschliche Tatsache, er wiederholt sich mehr oder weniger deutlich in jedem Menschenleben, wahrscheinlich müsste man sagen: täglich. „Sünde“ als falsche Lebensausrichtung, Auflehnung gegen Gott und die mit diesen beiden Aspekten verbundene Schuld ist die Wurzel der fehlenden menschlichen Ganzheit. Der Mensch erkennt in seiner beschränkten Sichtweise nur noch Teilbereiche der Wahrheit, streitet deshalb mit seinem Nächsten um die richtige Sicht der Dinge, ist eifersüchtig auf das, was der andere weiss oder hat und muss sich seinen richtigen Platz erkämpfen. Diese Muster werden schon bei Kain und Abel deutlich, aber auch bei Abraham und Lot.

Ein ganzheitlicher Bund

Gott antwortet auf die fehlende Ganzheit mit einem Bundesangebot. Abraham tritt darauf ein und erlebt, wie er im Hören auf Gott Schritt um Schritt durchs Leben geführt wird. Dabei ist er nicht eine Marionette in der Hand Gottes, gefragt ist die richtige Mischung aus Eigeninitiative und Eingebung. Gott greift bei Weichenstellungen nicht nur in das persönliche Leben Abrahams ein, er redet auch bei der Gestaltung der zwischenmenschlichen Beziehungen – bis hin zur Heiratspolitik – ein Wörtchen mit.

Dem entstehenden „Volk des Bundes“ gibt er handgreifliche Lebensregeln. Er lässt dabei keinen (damals) wichtigen Bereich des Lebens aus. In den fünf Büchern Mose ist mit den Zehn Geboten nicht nur ein ethischer Massstab festgelegt, hier finden sich auch Hinweise zu Bereichen wie Gesundheit, Ernährung, Wirtschaft, Architektur, Rechtsprechung, Musik und Kunst. Gott führt sein Volk im Aufbau und in der Führung eines Staates.

Diese Gotteserfahrung und das entsprechende Menschenbild sind im Ursprung ganzheitlich. Das gilt sowohl für den alt- wie auch den neutestamentlichen Bund.

„Shalom“ – Frieden – als Ziel der Menschheitsgeschichte ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg, sondern ein harmonisches Miteinander von Mensch und Gott, von Mensch zu Mensch sowie zwischen Mensch und Tier. Diese Ganzheit kann und soll vom Menschen erstrebt werden, wird aber letztlich von Gott durch eine Neuschöpfung der Welt hergestellt.

Die ganzheitliche Sicht der Dinge zeigt sich auch auf der persönlichen Ebene: Der Begriff „erkennen“ wird in der Bibel sowohl auf die Begegnung mit Gott wie auch auf die geschlechtliche Vereinigung von Mann und Frau angewandt. Der erotisch-sexuellen Liebe ist ein ganzes Buch der Bibel gewidmet. Es ist sowohl zwischenmenschlich wie auch als Schilderung der Beziehung zwischen Mensch und Gott gemeint. Im Neuen Testament nimmt Paulus das liebevolle Geschehen zwischen Mann und Frau als Bild für die Beziehung der christlichen Gemeinde zu Christus.

Dieser Christus wird uns als Zentrum und Herr des Kosmos vorgestellt, er hält die ganze Welt (täglich neu) zusammen durch sein Wort. Die biblische Sicht der Wirklichkeit könnte ganzheitlicher nicht sein.

Kirchengeschichte: Umkämpfte Ganzheit

Im griechisch-römischen Menschenbild werden mehr die Gegensätze als die Ganzheit betont. So wird zwischen Körper und Geist (bzw. der reinen Idee) unterschieden; bekannt ist auch die Trennung zwischen Körper, Seele und Geist. Für einen Römer gehobener Klasse gehört es zum guten Ton, (wenigstens) mit zwei Frauen gleichzeitig eine persönliche Beziehung zu pflegen. Die eine Frau ist für Nachwuchs und Haushalt zuständig, die andere dient als Muse und Geliebte.

Zu einer allmählichen Spaltung zwischen dem frommen und weltlichen Leben kommt es mit der Professionalisierung der Kirche. Die Bischöfe und Ältesten der Urgemeinde sind gewöhnliche Berufsleute, sogar die Apostel gehen nach Bedarf zwischendurch einem „weltlichen“ Beruf nach. Spätestens als das Christentum zur Staatsreligion wird, ist die Kirche hierarchisch durchorganisiert. Es gibt eine deutliche Trennung zwischen „Geistlichen“ und „Laien“, „geistlichen“ und „weltlichen“ Berufen. Trotzdem finden wir auch in der mittelalterlichen Kirche immer wieder ein ganzheitliches Christsein, am deutlichsten in den Klöstern.

Das Christentum setzt sich gegen das Heidentum allmählich durch. Um 800 – mit Karl dem Grossen – ist Europa flächendeckend (aber nicht immer freiwillig) christianisiert. Gott steht nicht nur kirchlich in der Mitte, er bildet auch gesellschaftlich und wissenschaftlich das Zentrum, alle Lebensbereiche sind von der Bibel (und der Kirche) geprägt. Ob die Herzen ebenso ganzheitlich auf Gott ausgerichtet sind, muss offen bleiben.

In der Renaissance rückt der Mensch mit seinen Möglichkeiten ins Zentrum, auch wenn man sich vorläufig noch auf Gott beruft.

Die Reformation verkündet einen umfassenden Gottesdienst, der sich über alle Lebensbereiche erstreckt. Der christliche Lebenswandel wird durch Sittengerichte kontrolliert. Luther trennt aber angesichts der Spannung zwischen politischem Kalkül und dem Idealismus der Täufer-Bewegung die Wirklichkeit in eine politische und kirchliche Welt mit je unterschiedlichen Gesetzmässigkeiten. Mit dem Schock der Religionskriege zerbricht die religiöse Einheit Europas. Die Kirche als einigende Mitte verlässt die Bühne der Weltgeschichte.

Die gesellschaftliche Schichtung zementiert die fehlende Ganzheit im Berufsleben. Vor der französischen Revolution ist das katholische Frankreich fein säuberlich in abgestufte geistliche und weltliche Stände mit entsprechenden Rechten und Pflichten eingeteilt. Viele dieser Menschen sehen sich als Christen, leben ihren Glauben aber in geistlichen oder weltlichen Berufen, eingezwängt in ihre soziale Kaste. Mit einer selektiven Auswahl von Bibelstellen wird versucht, die Ständeordnung christlich zu legitimieren. Die französische Revolution wirft diese Ordnung dann tüchtig durcheinander.

Verlust der Mitte

Nach der Aufklärung hat das Konzept einer geistlichen Mitte endgültig ausgedient. Nicht mehr der Glaube an Gott bzw. die Kirchen sind bestimmend, in Zukunft soll die menschliche Vernunft die Welt vereinen. Die Kirchen werden zu einem gesellschaftlichen Mitspieler unter andern. Die zunehmend säkularisierten Wissenschaften, aber auch industrielle und militärische Machthaber gewinnen immer mehr Einfluss in der Gesellschaft. Immerhin sind christliche Werte untergründig noch präsent, wenn auch oft in säkularisierter Form. So haben die Menschenrechte christliche Wurzeln. Die Gesellschaft der Moderne hat gemeinsame Ziele und allgemein verständliche Begriffe, man ist bereit, über längere Zeiträume hinweg diese Ziele anzusteuern.

Mit der Postmoderne, die in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts einsetzt, wird die Vorstellung einer gesellschaftlichen Mitte verworfen. Die neue Mitte ist leer oder beliebig. Faktisch steht das eigene Ego in der Mitte, die Ich-AG bzw. der Individualismus. Damit wird fast alles möglich. Bisher anerkannte Begriffe und Werte werden als Täuschung entlarvt und dekonstruiert: Aus der lebenslangen Ehe wird die Gemeinschaft von zwei Lebensabschnitts-Partnern; statt männlich und weiblich gibt es hetero-, homo- und bisexuelle Ausrichtungen (u.a.), die Behauptung einer Wahrheit wird politisch unkorrekt, es gelten im besten Fall noch Teilwahrheiten. „Stimmt es für mich?“ heisst die existenzielle Frage. Neue Mächte stehen bereit, um die geschwächte Mitte zu übernehmen. Einer der neuen Götter heisst Marktwirtschaft. Sie bringt die totale Orientierung an Geldwerten.

Die Gesellschaft zerfällt in viele Untergruppen mit je eigenen Wertsystemen. Der einzelne Mensch sieht sich nicht mehr als Teil eines grösseren Ganzen. Er gehört zu mehreren Gruppen und wechselt mehrmals täglich von einem Wertsystem ins andere. Eine davon ist die fromme Gruppe. Der Glaube ist privatisiert und hat mit der grossen Welt nur noch wenig zu tun.

Mit dem Rückzug des Christentums aus der Gesellschaft leben wir in der Postmoderne in einer neuheidnischen Welt mit christlichen Erinnerungen. Diese tauchen ab und zu bei kirchlichen Festen auf. Mehr oder weniger deutlich christliche Werte werden gesellschaftlich weiterhin angewandt. Schliesslich ermöglichen Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Vertrauen, Ehrlichkeit und Solidarität das gesellschaftliche Zusammenleben. Diese Werte sind aber, da ihnen der christliche Boden fehlt, kaum noch verwurzelt. Sie sind gefährdet durch den rauen Wind des Egoismus, Machtansprüche oder die Tendenz, pragmatisch nach der einfachsten und schnellsten Lösung zu fragen.

Leben in einer Gegenkultur

Christen mögen diese Entwicklungen bedauern. Wenn sie sich nicht ängstlich hinter die Kirchenmauern zurückziehen, bedeutet die neue Situation für sie eine schwierige und zugleich faszinierende Herausforderung. Erstmals seit der Antike haben Christen in der freien westlichen Welt wieder die Gelegenheit, sich über eine bewusst gelebte Gegenkultur in einer (neu-)heidnischen Umgebung zu definieren, in der täglichen Spannung zwischen Anpassung und Widerstand. Bei der Auseinandersetzung mit der neuheidnischen Umwelt werden sie – wie dies die Christen in der Kirchengeschichte immer wieder getan haben – drei Fragen stellen müssen: Was lässt sich direkt übernehmen, was kann „christlich getauft“, d.h. umgedeutet bzw. formal angepasst aufgenommen werden und – erst in einem dritten Schritt – was muss aus christlicher Sicht verworfen werden?

Ob es je gelingen wird, eine christlich geprägte Gesellschaft neu zu installieren, muss offen bleiben. Unsere Gesellschaft braucht so oder so christliche Werte, damit es ihr gut geht. In der zersplitterten Postmoderne kann eine Neu-Evangelisierung nur durch eine Strategie der geduldigen gesellschaftlichen Durchdringung gelingen, verbunden mit Überzeugungsarbeit und getragen von einem integrierten Christsein.

Geteilte Lebensbereiche

Die fehlende Integration des Glaubens in alle Lebensbereiche hat nicht nur kulturelle oder historische Gründe. Es gibt auch einige typische ungünstige Verhaltensweisen, die wie selbstverständlich zu unserm Leben gehören.

Der durchschnittliche Tagesablauf eines erwachsenen Menschen ist geprägt von drei Schwerpunkten, die je etwa einen Drittel der Zeit ausmachen: Schlafen, Arbeit und Freizeit (inkl. Kirche). Viele Menschen leben diese Bereiche an je unterschiedlichen Orten. Sie schlafen zu Hause und verbringen ihre Arbeits- oder Schulzeit in der Stadt A; in der Freizeit frönen sie ihren unterschiedlichen Hobbys an verschiedenen Orten, sonntags besuchen sie den Gottesdienst in der Stadt B. Dabei treffen sie auf immer wieder andere Menschen: die Glieder der Familie, die Berufskolleginnen und -kollegen, die Freundinnen und Freunde aus Kirche und Freizeit. Die Gefahr ist gross, dass Christen ihren Glauben dort leben, wo es am einfachsten ist: unter ihren christlichen Freunden im kirchlichen Umfeld. In den übrigen Bereichen tendieren sie dazu, eine ganz andere Rolle spielen.

Wenn es gelingt, zwei oder gar drei dieser Bereiche zusammen zu bringen, ist es viel schwieriger, ein Doppelleben zu führen, und es können viele Synergien genutzt werden.

Eine Vielfalt, die überfordert

Ein Kind wächst in seiner Familie – vor allem wenn der Medienkonsum eingeschränkt wird – vorerst geschützt und nach relativ einheitlichen (z.B. christlichen) Werten auf. Spätestens mit dem Eintritt in Kindergarten und Schule ist es damit vorbei. Es wird Teil einer anders geprägten Welt, auch wenn die Familie stützend im Hintergrund bleibt. Spätestens in der Mittelschule oder in der Berufslehre ist es zunehmend auf sich selber gestellt. Jetzt gilt es, den Glauben selber in die neue Lebenssituation und das neue Umfeld zu integrieren. Jeder weitere Schritt in die Selbständigkeit macht das Leben komplexer: Berufswahl, Arbeitgeber, Karriere, Ehepartner, Familie, Lebensstil, Politik. Wenn hier nicht laufend Integrationsarbeit geschieht, schrumpft der Glaube auf einen immer kleineren Bereich zusammen. Zuletzt ist er eine Insel, umbrandet vom Tosen der bösen Welt. Der Glaube wird unglaubwürdig, für andere und für sich selbst. Eigentlich könnte man gut darauf verzichten. Es kommt im Extremfall zum Abbruch des Glaubens.

Eingeschränkte Theologie

Der Glaube kommt aus der Predigt. Das heisst aber: Was nicht gepredigt wird, wird auch nicht geglaubt, denn es hat nichts zu tun mit dem Glauben. Dazu ein Gedankenspiel: Wenn es wahr ist, dass heute Geld die Welt regiert, wie verhält sich dies zur übergeordneten Wahrheit, dass Gott (wenn auch verborgen) die Welt regiert? Die Art, wie wir Geld ausgeben, ist ein guter Massstab für unsere Werte. Einem Schweizer Haushalt standen 2002 pro Monat durchschnittlich 8797 Franken zur Verfügung, davon wurden 7912 Franken ausgegeben. 63,4 % wurden für Verbrauchsausgaben aufgewendet, konkret für das Wohnen (17,7 %), Nahrungsmittel und Getränke (9,7 %), Verkehr (7,3 %), Unterhaltung/Erholung/Kultur (6,6 %) und Gesundheitspflege (4,5 %); der Rest wurde für Transferabgaben aufgebraucht, nämlich für Sozialversicherungen (14,3 % ) und für Steuern (13,3%). Hand aufs Herz: Wann haben Sie zum letzten Mal eine Predigt über eines dieser Themen gehört? Dieser Test müsste eigentlich die Augen öffnen für blinde, vom Glauben unerreichte Flecken.

Hinter dem Mangel an lebenswichtigen Predigten steht oft eine eingeschränkte Theologie, die sich darin gefällt, theologische Probleme auszubreiten oder sich darauf beschränkt, die immer gleichen Grundwahrheiten zum Thema zu machen. Dies führt zu einem künstlichen, von der Realität abgehobenen Christsein und in der Folge zu einem „praktischen Atheismus“: alles Wichtige in unserm Leben tun wir ohne Gott.


Angst und Bequemlichkeit

Es ist bequemer, das zu tun, was alle machen. In einer neuheidnischen Umgebung liegt es auf der Hand, heidnische Praktiken zu übernehmen: mit jedem zweiten Mann, der gefällt, ins Bett gehen; die Ehefrau auswechseln, wenn sie nicht mehr passt; beim Ausfüllen der Steuererklärung so viel wie möglich mogeln; das Leben der Karriere opfern.

Alle wichtigen Entscheidungen vor Gott zu treffen, das ist bedeutend anspruchsvoller. Es braucht eine Auseinandersetzung mit dem Thema, Gespräche mit andern Christen und das Hören auf Gott.

Zur Bequemlichkeit gesellt sich auch noch die Angst, anders zu sein. Wer mit dem Sex bis zur Ehe wartet, muss sich erklären. Auf dem Land ohne Auto zu leben, ist exotisch. Wer während der Fastenzeit am Stammtisch aufs gewohnte Bierchen verzichtet, wird Fragen aufwerfen. In einer Gegenkultur zu leben kann verborgenes oder offenes Mobbing am Arbeitsplatz auslösen. Hier helfen die unbeschränkten Ressourcen, die bei Gott zur Verfügung stehen und die Weisheit, Widerstand nur dort zu provozieren, wo er unvermeidlich ist, wenn das Evangelium nicht verraten werden soll.

Quelle: ebausteine

Datum: 23.04.2004
Autor: Hanspeter Schmutz
Quelle: Bausteine/VBG

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