«Alle Protagonisten der Bibel können uns etwas beibringen»
Natasha St-Pier (Bild: Facebook)
Die ganze biblische Geschichte sei inspirierend, sagt die
kanadische Sängerin Natasha St-Pier. Sie wurde bereits als «Krankenschwester
für Herz und Seele» bezeichnet.
Zwar sei sie für einen säkularen Staat. «Dies darf aber
nicht durch Ausschluss von Spiritualität geschehen. Frankreich hat leider die
Verbindung zwischen Staat und Religion, aber auch zwischen Staat und
Spiritualität gekappt. Um sich als Gesellschaft gut zu entwickeln, ist es
wichtig, Raum für Spiritualität zu lassen.»
Natasha St-Pier hält weiter fest: «Die ganze biblische
Geschichte ist inspirierend. Alle Protagonisten haben uns etwas beizubringen.» So
finde sie beispielsweise Maria interessant. «In der Bibel wird sehr wenig über
sie gesagt, doch ich habe ihr einen Song auf meinem neuesten Album gewidmet.»
Hohelied vertont
Unter anderem vertonte sie einen Teil des biblischen
Hoheliedes. «Es ist ein sehr schöner Text aus dem Hohelied.» Sie arbeitete für
dieses Werk mit Benjamin und Thomas Pouzin von der französischen Band «Glorious»
zusammen. «Es ist nicht das erste Mal, dass das Hohelied vertont wurde, aber ich
mochte die Melodie und der Text war vielsagend.»
Wenn es um biblisch inspirierte Kunst geht, bewegen
sie musische Werke in besonderer Weise: «Seltsamerweise ist die Malerei das
erste, was mir in den Sinn kommt. Ich hatte die Gelegenheit, Führungen in
Kirchen zu machen, und es gibt da einige sehr schöne Werke. Ich bin sehr
sensibel für Kunst, für die Art, Dinge hervorzuheben oder die Charaktere auf
einem Gemälde zu positionieren. Ich finde es als Ausdrucksmittel sehr
interessant.»
«Krankenschwester für Herz und Seele»
Ihr sei wichtig, die Hörer zu bewegen und zu inspirieren.
«Wenn man Kunst macht – jede Art von Kunst –, versucht man, die Herzen der
Menschen zu berühren. Spiritualität hat viel mit unseren Emotionen zu tun. Und
wenn wir singen, gibt es unweigerlich einen grossen Raum für Emotionen und
Gefühle.»
Die Katholikin Natasha St-Pier wurde bereits als «eine
Krankenschwester für Herz und Seele» bezeichnet. «In jüngeren Jahren war es mein
Traum, Krankenschwester zu werden. Letztlich bin ich Sängerin geworden. Eines
Tages wurde mir klar, dass ich vielleicht nicht Körper heile, sondern Herzen
und Seelen.»