"Das Jahr der Bibel" 2003 geht zu Ende

Logo

Zum Ende des "Jahres der Bibel" 2003 haben die Kirchen vor einem Verlust christlichen Basiswissens gewarnt. Bibelkenntnisse gehörten zur Allgemeinbildung, Für die Kirchen bleibe die Verbreitung dieses Wissens eine "riesengrosse" Aufgabe.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber un der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann zogen eine positive Bilanz des Bibeljahrs. Es "war eine erfolgreiche Aktion", sagte Bischof Huber. Auf die Frage, ob mit dem Bibeljahr auch kirchenferne Menschen erreicht wurden, reagierten Lehmann und Huber vorsichtig. Es bleibe offen, ob die Aktion nur zu einem kurzen "Strohfeuer" geführt habe oder "wenigstens eine gewisse Nachhaltigkeit erreicht wurde", so der Kardinal. Der Berliner Bischof räumte ein, "oft kam es gewiss nur zu einer ersten Begegnung". Mit dem Ende des Bibeljahrs dürfe das Leben mit der Bibel nicht aufhören, sondern müsse neu beginnen.

Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Bischof Walter Klaiber (Frankfurt), betonte den "wichtigen Beitrag" besonders der kleineren Kirchen für das Jahr der Bibel 2003. Das Aktionsjahr habe die Bibel in "unserer Gesellschaft intensiver bekannt gemacht", so der Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche. Für ihn selbst sei die Bibel "so etwas wie Brot für Geist und Seele." Er habe die Erfahrung gemacht, dass "Gott durch die alten Worte auch heute zu mir spricht".

„Bibel ist wie Musik für meine Seele“

Auf seine persönlichen Erfahrungen mit der Bibel angesprochen, sagte der Berliner Bischof Huber: "Die Bibel ist für mich wie Musik für die Seele." Ohne das Bibellesen sei das Leben wie Schwarz-Weiss-Fernsehen. "Es geht vielleicht auch, aber es ist ungleich farbloser, kälter und lebensferner". Wenn er vor die Wahl gestellt würde, nur ein Buch irgendwohin mitnehmen zu können, bekannte Kardinal Lehmann, "wäre es die Bibel". Sie bleibe für ihn "das Lese- und Lebebuch an erster Stelle", so der Mainzer Bischof.

Umfrage zum „Jahr der Bibel“

Umfrageergebnissen einer Untersuchung, die „emnid“ im Auftrag der Veranstalter vorgenommen belegt, dass insgesamt 39% der Bundesbürger ist das „Jahr der Bibel“ein Begriff. 11% haben davon über Freunde, Bekannte oder Verwandte erfahren. 28% geben an, es aus den Medien zu kennen. 40% der Westdeutschen und 39% der Ostdeutschen wissen mit dem „Jahr der Bibel“ etwas anzufangen. Kleine Unterschiede finden sich zwischen den Geschlechtern: 38% der Männer sagt das „Jahr der Bibel“ etwas, bei den Frauen sind dies 42%.

Positive Bilanz zum Jahr der Bibel

Wie die Bibeljahr-Geschäftsstelle am Mittwoch in Stuttgart mitteilte, haben sich in Deutschland rund 15.000 christliche Gemeinden mit bis zu 150.000 Veranstaltungen beteiligt. Mehr als 93.000 Besucher besuchten die Wanderausstellung „Bibel-Box“ in zehn deutschen Grossstädten.

Tausende von Zeitungsartikeln, 182 TV-Sendungen sowie ungezählte Radiobeiträge zählten die Organisatoren. Rund 200.000 Internet-Nutzer besuchten die Homepage www.2003dasjahrderbibel.de .

Abschlussgottesdienst

Der „Jahr der Bibel“-Abschlussgottesdienst wird live von dem Fernsehsender PHOENIX, am 28. Dezember, von 16 bis 17.30 Uhr übertragen. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes wird die Geschichte der „Weisen aus dem Morgenland“ aus Matthäus 2, 1-12 stehen. In einem inhaltlichen Dreischritt wird unter den Gesichtspunkten „Gesucht“, „Gefunden“ und „Gesandt“ Rückblick auf das Jahr der Bibel gehalten und gleichzeitig für die zukünftige Arbeit mit der Bibel motiviert. Die anspruchsvolle musikalische Gestaltung des Gottesdienstes hat der Mainzer Domchor übernommen; Eric Wehrlin (Salzburg) wird mit einer Bibel-Performance den Bibeltext in Szene setzen; Jürgen Werth wird in einer Talkrunde noch einmal einige Highlights des Jahres der Bibel ins Gespräch bringen. „Nach dem Jahr der Bibel mit der Bibel durch die Jahre!“ - so die motivierende Botschaft des Gottesdienstes.

„Jahr der Bibel“ 2004 im Nahen Osten

Ein „Jahr der Bibel“ haben für das Jahr 2004 gemeinsam Kirchen, Bibelgesellschaften und christliche Organisationen in den Ländern des Nahen Ostens ausgerufen. Nach Mitteilung der evangelischen Deutschen Bibelgesellschaft in Stuttgart wollen die Organisatoren damit die Arbeit der Kirchen vor Ort unterstützen und die Verbreitung der Bibel in dem weitgehend vom Islam geprägten Nahen Osten intensivieren. Eine Auftaktveranstaltung hat bereits Anfang Dezember in Beirut stattgefunden. Weiter sind unter anderem Bibel-Sonderausgaben, etwa eine Sportler-Bibel zu den olympischen Sommerspielen in Athen, geplant.

Hinweis: Die Homepage www.bible2004.org soll in Kürze über die Aktion informieren.

Quellen: Kipa/epd/Livenet

Datum: 23.12.2003

Werbung
Livenet Service
Werbung