Jetzt konnte das Gemeinschaftswerk der Öffentlichkeit vorstellen. Das Besondere am neuen Buch springt sofort ins Auge. Blättert man in diesem fünf Zentimeter dicken Werk, entdeckt man zahlreiche Handschriften. Alle haben mitgeholfen: Mitarbeiter, Patienten, Freundinnen und Freunde der Klinik SGM. Etwa hundert Personen folgten der Einladung der SGM. Der Langenthaler Pfarrer Hans Zahnd gab einen spannenen Einblick in die Geschichte der Bibel in Langenthal. Die Langenthaler konnten sich schwer entscheiden zwischen Zwingli-, Luther- und der Berner Piscator-Bibel. Unterschiedliche Auslegungen führten zu Spannungen und Kirchenspaltungen. Zahnd wies aber auch darauf hin, dass die Bibel da sei für alle, die ein Wort zum Leben suchen. Die ehemalige Wycliff Bibelübersetzerin Verena Hofer aus Rothrist berichtete über Ihre Übersetzungerlebnisse in die Wobe-Spürache (Elfenbeinküste). Ausserdem zeigte sie sich über die handgeschriebene Bibel erfreut: „Schön, dass man sich zu diesem Gemeinschaftswerk entschlossen hat.“ Beatrice Hug, Stationsleitung in der Klinik SGM, erzählte von ihren Erfahrungen beim Abschreiben einzelner Texte. Neben diesen Kurzreferaten wurde das Programm noch durch den Pantomimen Sürü Blatter ergänzt. Schliesslich wurde die Präsentation der Bibel mit einem passenden Apéro abgerundet. Die Bibel und die Beziehung zu Gott ist eine wichtige Lebensgrundlage für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönlich und für ihre Arbeit in der Klinik, so Stefan Peter, Geschäftsführer der Klinik SGM. Das gemeinsame Schreiben habe Anstoss gegeben, sich in einer neuen Form mit der Botschaft der Bibel zu beschäftigen. Damit solle die Wichtigkeit des Wortes Gottes unterstrichen werden. Weiter soll das Gemeinschaftswerk verdeutlichen, dass Menschen einander brauchen. Das vorgestellte Neue Testament habe eine sehr menschliche Note, so Peter weiter. „Es kommen die Eigenheiten verschiedenster Menschen zum Ausdruck.“ Auch Fehler seien in dem handgeschriebenen Text auszumachen. Es sei nicht die Absicht gewesen, ein perfektes Kunstwerk zu schaffen, wie es Mönche in früheren Zeiten getan hätten. Vielmehr habe man den Bezug dieses alten Werkes zur Gegenwart schaffen wollen. In einem Gästebuch konnten die engagierten Schreiber Ihre Erfahrungen und Eindrücke niederschreiben: „Es tat gut, sich genauer mit dem Text zu befassen“ meinte ein Schreiber. Für eine andere Person wirkte die abgeschriebene Passage wie ein „Fingerzeig Gottes“. Eine weitere Schreiberin empfand diese Tätigkeit als „kostbare Zeit des Beschenktwerdens.“ Gegenwärtig wird in der Klinik SGM das Alte Testament abgeschrieben. Ungefähr ein Drittel ist schon fertiggestellt. Wer Freude am Mitschreiben hat, darf sich in der Klinik SGM melden, Telefon 062 919 22 11. Das Neue Testament wird vorerst in der Klinik ausgestellt. Der Schreibprozess und das Binden beim Buchbinder wurden mittels einer Computer-Präsentation dokumentiert. Beides, Bibel und CD, sollen für weitere Ausstellungen zur Verfügung gestellt werden. Anfragen sind an die Klinik zu richten. Autor: Stefan PeterKein perfektes Werk
Quelle. SGM
Datum: 13.11.2003