Zwei Minuten Gottes Wort hören

telefonieren
Bibel
Forchbahn

Seit vierzig Jahren am Draht: Die biblische Botschaft durchs Telefon sorgt für eine kurze Atempause im Alltag. Wer die Telefon-Nummer 044/252 22 22 wählt, hört eine Stimme, die ihm aufgrund des Evangeliums einen zweiminütigen Zuspruch in den Alltag mitgibt. "Zürcher Telebibel" heisst das niederschwellige Angebot, das mit der biblischen Botschaft konfrontiert. Es feiert in diesem Jahr Ende Oktober sein 40jähriges Bestehen.

"Die Bibel interessiert mich. Mit der Kirche habe ich weniger am Hut": So und ähnlich argumentieren viele, die hin und wieder oder auch regelmässig die Telefonnummer der "Zürcher Telebibel" wählen. Das sind immerhin rund 160 Personen pro Tag. Im vergangenen Jahr wurde die Telebibel insgesamt 58.000 Mal angerufen.

Bibelwort in Alltag hineintragen

Die biblische Botschaft, die unter der Nummer 044/252 22 22 abzurufen ist, versteht sich als "Atempause" und dauert zwei kurze Minuten. Die Anrufenden hören eine Auslegung eines Bibelwortes, das als Impuls oder mögliche Lebenshilfe in den Tag oder in die Nacht begleiten soll. Die "Telebibel" kann rund um die Uhr angerufen werden. Interpretiert wird meistens ein Satz aus den Evangelien oder ein Psalmenwort. Wichtig war schon den Gründern in der Pionierphase vor knapp 40 Jahren, das Bibelwort in den Alltag hinein zu tragen. Die Gründer der Telebibel waren der Reformierte Theophil Vogt und der Katholik Franz Demmel.

Stärkung und Zuspruch

Pfarrer Harry Bertschinger, der sich seit Jahren für die "Telebibel" engagiert und sie heute reformierterseits auch leitet, will Anrufenden vor allem "einen kurzen und hilfreichen Gedanken mit auf den Weg geben". Belehrung und Ermahnung sind nicht in seinem Sinn. In der Verkündigung per Telefon sieht der reformierte Theologe Ähnlichkeiten mit seiner ehemaligen Tätigkeit als Spitalpfarrer, "wo ich einem kranken Menschen auch keine 'Predigt' hielt."

Seit vielen Jahren bringt Bertschinger die biblische Botschaft via Telefon den Menschen näher. «Wir wollen den Anrufern einen biblischen Impuls geben, der sie in den Tag oder in die Nacht begleitet», umschreibt er die Aufgabe des achtköpfigen Teams aus Theologen und interessierten Laien. Interpretiert wird meistens ein Satz aus den Evangelien oder ein Psalmenwort. Die Telebibel wolle, so Bertschinger, Gottes Wort in den Alltag tragen. Das Telefon eigne sich dafür besonders, da die Nummer rund um die Uhr abrufbar sei. Von einigen Leuten hat das Telebibel-Team schon Rückmeldung erhalten und kennt in etwa die Hörgewohnheiten ihrer Klientel. Manche Anrufer greifen am Arbeitsplatz zum Hörer; für andere ist es in schlaflosen Nächten hilfreich, mit einer Kurzpredigt Ruhe zu finden. Hilfreich sei es hingegen oft gewesen, "Menschen Stärkung und Zuversicht in Anlehnung an ein Bibelwort zuzusprechen", sagt der pensionierte Pfarrer.

Katholischerseits leitet Moritz Amherd heute die "Zürcher Telebibel". Nahezu 2000 Mal hat Moritz Amherd in über dreissig Jahren Texte für die Telebibel auf Tonband gesprochen. Die Zahl überrascht den ehemaligen Generalsekretär von Zürichs katholischer Zentralkommission selber. Der seit fünf Jahren Pensionierte rechnet zweimal nach, ob sie auch stimmt. Doch er kommt immer wieder auf die gleiche Zahl.

Dann ergänzt er bescheiden: "Aber am meisten habe ich selber von der Telebibel profitiert." Er habe versucht, sich nicht nur mit der Grundlage des Glaubens zu beschäftigen, sondern die biblische Botschaft auch im Alltag umzusetzen.

Landeskirchen gemeinsam

Auftraggeberinnen des niederschwelligen und kostengünstigen Verkündigungsdienstes (für Anrufende: lokale Telefongebühr) sind die drei Landeskirchen. Gestaltet und gesprochen werden die zweiminütigen Kurztexte der "Zürcher Telebibel" von acht Sprecherinnen und Sprechern, teils Theologinnen und Theologen, teils engagierten Laien. Eine Person leistet jeweils für vierzehn aufeinander folgende Tage den Telefondienst.

Die Texte werden im vornherein in Zürich auf Band gesprochen und aufgenommen. Auch der tägliche Wechsel des biblischen Geleitwortes schaltet automatisch um. Zürcherinnen und Zürcher sind vielleicht schon in öffentlichen Verkehrsmitteln auf die "Telebibel" aufmerksam geworden. Immer wieder machen Plakate in den Trams, in den öffentlichen Bussen der Stadt Zürich, in den Bussen der Stadt Winterthur, in der Forchbahn und in den Regionalbussen des Zürcher Oberlandes auf die zeitgemässe Form der Evangeliumsverkündigung aufmerksam.

Datum: 22.10.2003
Quelle: Kipa

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung