“Leute brauchen eine Bibel mit einfachen Worten”

Bibel heute

Korntal. Deutschland braucht eine neue “Volksbibel”. Davon ist der Medienreferent der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Kirchenrat Dan Peter (Stuttgart), überzeugt. Die in den evangelischen Kirchen übliche “Lutherbibel” enthalte viele veraltete Ausdrücke und eine kaum mehr gebräuchliche Bildsprache, die der jüngeren Generation weitgehend fremd sei. Untersuchungen hätten ergeben, dass rund 25 Prozent der Deutschen einen eingeschränkten Sprachschatz und eine ungenügende Lesefähigkeit hätten. Sie brauchten eine Bibel “mit einfachen Worten, einfacher Sprache und einfachem Satzbau, die auch ohne viel Nachdenken und ohne Theologen oder Lehrer nachvollziehbar ist”, sagte Peter. Er wünsch sich einen “neuen Luther”, der den Leuten wieder “aufs Maul schaut”.

Nichts sei aktueller als das Wort Gottes, sagte die Aidlinger Diakonisse Heidi Butzkamm (Stuttgart). Angesichts der gegenwärtigen Steuerdiskussion zitierte sie aus den Sprüchen des Königs Salomo: “Ein Herrscher richtet das Land auf durchs Recht; wer aber viel Steuern erhebt, richtet es zugrunde” (Sprüche 29,4).

Der frühere Vorsitzende der Hofacker-Vereinigung, Prälat i.R. Rolf Scheffbuch (Korntal), bezeichnete die Heilige Schrift ein “umfassendes Rettungsprogramm”, das Prediger nicht nur anschaulich, sondern packend auslegen sollten. Ziel müsse sein, Menschen zu einem Leben mit Jesus Christus einzuladen. Der Studienleiter am evangelikalen Albrecht-Bengel-Haus in Tübingen, Pfarrer Eberhard Hahn, bezeichnete die Bibel als Lebensnerv der Kirche. Sie verliere ihre Daseinsberechtigung, wenn sie einzelne Abschnitte relativiere. Kritik übte Hahn an der historisch-kritischen Bibelauslegung, weil diese sich anmasse, in der Bibel zwischen der göttlichen Wahrheit und einer zeitbedingten Verpackung zu unterscheiden.

Der Vorsitzende der Hofacker-Vereinigung, Pfarrer Volker Teich (Tübingen), kündigte die Erarbeitung ethischer Leitlinien an. Kirchenmitglieder sollten wissen, wie ein vom Wort Gottes und der Liebe zu Jesus Christus geprägtes Leben aussehen könne. Kernpunkte seien ein Bekenntnis zu Ehe und Familie als von Gott gewollter Lebensform, die Wertschätzung des Lebens von seinem Anfang bis zu seinem Ende, das Engagement für eine kinderfreundliche Gesellschaft und die Ermutigung zu einem alternativen Lebensstil. Für Christen müsse es selbstverständlich sein, die Ehe nicht zu brechen, nicht zu töten und Versprechen zu halten, sagte Teich.

Datum: 18.02.2003
Quelle: idea Deutschland

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