Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor
deinem Angesicht, Lieblichkeiten zu deiner Rechten immerdar.
PSALM
16,11
Kennen
Sie Nikolaus? Nein, ich meine nicht den Bischof, der die Kinder kurz
vor Weihnachten mit Köstlichkeiten beglückt. Ich meine die
männliche Kegelrobbe im Wattenmeer, die man im März 2015 im Alter
von 13 Wochen vor Friedrichskoog auswilderte, ausgestattet mit einem
Sender, durch den man sechs Monate lang ihre Wege durch die Nordsee
verfolgte. Auf sagenhafte 10 241 km hat sie es in diesem Zeitraum
gebracht. Betrachtet man die Karte mit ihrer Reiseroute, so sieht man
auf den ersten Blick nur ein einziges Wirrwarr von Linien in einem
allerdings begrenzten Gebiet der Nordsee. Es gibt darin nur wenige
»Zentren«, in denen sich diese Linien zu einem dickeren Bündel
verdichten, offenbar an ergiebigen Futterplätzen oder beliebten
Rückzugsorten zum Ausruhen nach ausgiebigen Jagdzügen.
Für
mich ist Nikolaus ein treffendes Bild für den rastlosen Menschen,
der in seinem Leben meist aus ähnlichen Gründen unterwegs ist, wie
wir es aus der Tierwelt kennen: Nahrungsbeschaffung, Fortpflanzung,
Ausleben und Ausruhen in dem zugewiesenen Element und Lebensraum. Bei
den Robben findet nach rund 25 Jahren dieses Dasein ein Ende, wenn
sie nicht schon vorher – z. B. durch Erkrankung – zu Tode kommen.
Doch sind wir Menschen nicht mehr als die Tiere? Ja, denn der Mensch
wurde zu einem höheren Zweck geschaffen: um seinem Schöpfer auf
eine Weise zu ehren, die über ein blosses Dasein und Vergehen
hinausgeht: Seines Schöpfers Wege soll er gehen, d. h. nach seinem
Willen leben, um letztlich ein Ziel zu erreichen, wo keine Gefahr,
kein Mangel, kein Schmerz und kein Tod mehr drohen. Dieser »Weg des
Lebens«, den Gott uns in seinem Sohn Jesus Christus gewiesen hat,
endet nicht im Vergehen, sondern führt zum ewigen Leben. Joachim
Pletsch
Frage:
Haben
Sie dieses Ziel vor Augen?
Tipp:
Orientieren
Sie sich an Jesus Christus, um dorthin zu kommen.