Ihr Gewissen ist abgestumpft; an ihnen prallt alles ab, was du sagst.
Ich aber freue mich über dein Gesetz.
PSALM
119,70
Sie
kennen vielleicht die alte Geschichte von dem jähzornigen Bauern,
der seinen Kettenhund erschoss, weil dessen Gebell ihn beim Schlafen
störte. Dabei hatte das aufmerksame Tier nur angeschlagen, weil sich
Räuber ins Haus geschlichen hatten, und die beendeten kurz darauf
auch das Leben des Bauern. Es war daher sehr dumm von dem Bauern,
seinen treuen Freund für immer zum Schweigen zu bringen und auf die
Stabilität seiner Haustür zu vertrauen, die dieses Vertrauen
offensichtlich nicht rechtfertigte.
Jeder
Mensch hat einen solchen treuen Wächter. Das ist sein Gewissen.
Zugegeben, es gibt Menschen, die ein so sensibles Gewissen haben,
dass sie kaum jemals einen mutigen Schritt zu gehen wagen. Aber wenn
Kinder unter der Obhut verantwortungsbewusster Eltern aufwachsen,
werden sie meistens genügend Belehrung über das erhalten haben, was
gut und was nicht gut ist.
Das ist
dann sozusagen die Messlatte, an der ihr Gewissen entscheidet, was
Recht und was Unrecht ist. Leider gerät in unserer Welt dieses
Messgerät allzu oft in Gegensatz zu dem, was wir wollen, weil wir es
für gewinnbringend oder spassig halten, oder sogar beides zusammen.
Dann entbrennt in unserer Seele oft ein heisser Kampf. Doch äusserst
gefährlich wäre es, mit unserem Gewissen so umzugehen, wie der
Bauer mit seinem treuen Hund! Leider machen viele aber genau das.
Glücklicherweise
brauchen wir diesen Gewissenskampf nicht allein auszufechten.
Allerdings
müssen wir, um handfeste Hilfe zu erhalten, den um Hilfe bitten, der
uns unser Gewissen gegeben hat und es mit seiner Wahrheit immer
wieder schärfen will: Gott. Wenn wir ihm die Leitung in unserem
Leben überlassen, hat er versprochen, unserem Gewissen zu Hilfe zu
kommen. Hermann Grabe
Frage:
Wie
reagieren Sie auf die Warnungen Ihres Gewissens?
Tipp:
Je
häufiger man seinem Gewissen folgt, umso deutlicher kann es uns den
Weg zeigen.