Das Gute nehmen wir von Gott an, da sollten wir das Böse nicht auch
annehmen?
HIOB
2,10
»Unfassbar,
dass das passiert ist! Warum hat Gott nicht eingegriffen? « Die
WhatsApp-Nachrichten drückten Trauer und Betroffenheit aus, nachdem
im Klassenchat geteilt worden war, dass die ehemalige Schulkameradin
meines Mannes mit knapp 50 Jahren ihrem Krebsleiden erlegen war.
Auch
ein anderer Mann erlebte Schweres. An einem Tag kamen alle seine
Kinder ums Leben, er verlor seinen Besitz und dann auch noch seine
Gesundheit. Seine Frau sagte verzweifelt zu ihm: »Jetzt kannst du
deinem Glauben auch noch absagen. Fluch Gott und stirb!« Doch Hiob,
dessen Geschichte uns die Bibel im Alten Testament erzählt,
antwortete seiner Frau mit einer interessanten Frage: »Wenn wir das
Gute von Gott angenommen haben, sollten wir das Böse nicht auch
annehmen?«
Wir
alle nehmen gerne das Gute in unserem Leben mit: Ehepartner,
Gesundheit, Kinder, Besitz. Was das mit Gott zu tun hat, darüber
denken wir nur wenig nach. Doch wenn uns eines dieser Dinge plötzlich
genommen wird, fragen wir entrüstet, wie Gott das nur zulassen
konnte. Ganz anders Hiob. Er hatte eine enge Beziehung zu Gott in
guten Zeiten und diente ihm, als er reich, gesund und glücklich war.
Aber er hielt auch an Gott fest, als er krank, vereinsamt und arm
war. Er liebte Gott um seiner selbst willen. Leid offenbart, was für
ein Gottesbild wir haben. Ist Gott nur ein Wunscherfüller, der uns
Gutes schenken soll, sich aber sonst nicht in unser Leben einmischen
darf? Diese Vorstellung zerplatzt, wenn es Leid in unserem Leben
gibt. Aber Gott möchte uns in guten und in schweren Tagen nah sein.
Wenn wir uns im Leid nicht von ihm abwenden, kann dies die
Möglichkeit sein, seinen Trost und seine Hilfe so real zu erfahren
wie niemals zuvor. Elisabeth Weise
Frage:
Warum
klagen Menschen im Leid einen Gott an, an den sie gar nicht glauben?
Tipp:
Es
lohnt sich, Gott in guten wie in schweren Tagen zu suchen und ihm zu
vertrauen.