Da sprach Gott der HERR zu der Frau: Warum hast du das getan?
1. MOSE
3,13
»Er
hat aber angefangen! Er ist schuld!« Meine kleine Tochter schaute
mich trotzig an, als ich sie wegen ihres ungezogenen Verhaltens zur
Rede stellte. Wie alle Mütter kenne ich diese Ausrede nur zu gut.
Was Kinder plump tun, habe ich aber auch schon oft getan: Anstatt
selbst die Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen, habe ich
die Schuld auf andere abgeschoben. Wahrscheinlich haben wir alle
diese Neigung vom ersten Menschenpaar geerbt.
Totale
Freude, ungetrübter Genuss, junge Liebe. Wie gut ging es Adam und
Eva im Paradies! Sie lebten in einer herrlichen Freiheit, alles war
ihnen erlaubt – bis auf eine Sache. Es gab eine Regel, an die sie
sich halten sollten:
»Von
dem Baum in der Mitte des Gartens sollst du nicht essen.« Wir
wissen, wie es ausgegangen ist: Eva liess sich von der Schlange
verführen, nahm von der verbotenen Frucht und gab auch ihrem Mann
davon. Seitdem ist die Sünde in der Welt. – Interessant ist, wie
Gott damit umgeht. Er stellt Fragen. Auch an Eva: »Warum hast du das
getan?« Gottes Frage ist die erste Frage an eine Frau. Warum fragte
Gott? Er wusste doch, wahrscheinlich besser als Eva selbst, welche
Mischung aus Neugier, Rebellion und Misstrauen zu der Tat geführt
hatte. Aber Gott wollte Eva die Chance geben, ihren Teil an der Sache
zuzugeben. Doch leider nutzte sie diese Chance nicht. »Die Schlange
hat mich verführt«, antwortete sie und versuchte so, die Schuld von
sich abzuschieben.
Bis
heute fällt es Kindern wie Erwachsenen schwer, Fehlverhalten
zuzugeben. Menschen gegenüber, aber auch gegenüber Gott. Wir sind
gross darin,
die Gründe für unser falsches Handeln bei anderen zu suchen. Doch
Ausflüchte helfen nicht weiter. Nur wer seine Schuld zugibt, wird
Vergebung und Befreiung finden. Elisabeth Weise
Frage:
Warum
fällt es uns so schwer zuzugeben, wenn wir etwas falsch gemacht
haben?