Denn so spricht Gott, der HERR, der Heilige Israels: Durch Umkehr und
Ruhe könntet ihr gerettet werden, im Stillesein und im Vertrauen
läge eure Stärke.
JESAJA
30,15
Wer
kann heute eigentlich noch Stille ertragen? Kaum wird es mal etwas
ruhiger, stecken wir uns schon die Kopfhörer ins Ohr, schalten das
Radio ein oder nesteln an unseren Smartphones herum. Besonders
deutlich wird unsere Unfähigkeit, Stille zu ertragen, auch in
Gesprächsrunden:
Wenn
einmal plötzliches Schweigen herrscht, hält kaum jemand das aus.
Die Stille schreit uns regelrecht an und nötigt uns, etwas zu sagen.
Manchmal etwas Sinnvolles, öfter nur Belangloses – Hauptsache, die
peinliche Stille ist weg.
Im
Alltag sind wir permanent von verschiedenen Reizen umgeben. Obwohl
wir wissen, dass Lärm auf Dauer krank macht, ist Stille für viele
Menschen zum seltenen Luxus geworden. Aber wir sollten die Stille
nicht nur ertragen lernen, sondern sie sogar gezielt suchen. Denn die
vielen Vorteile, die sie mit sich bringt, sind längst erforscht:
Stille mindert Stress, verbessert die kognitiven Leistungen, lässt
sogar das Gehirn wachsen, macht produktiv und kreativ. Eine klar
definierte »Stille Zeit« tut Körper und Seele gut.
Doch am
besten ist, man nutzt die Stille nicht nur aus gesundheitlichen
Gründen oder um mit sich selbst allein zu sein, denn das hilft
letztlich auch nicht weiter. Stille ist eine gute Möglichkeit für
viel mehr, nämlich um Gott zu begegnen. Das kann man, indem man
betet und die Bibel aufschlägt.
Gott
ist kein Marktschreier, der sich uns unangenehm aufdrängt (s. Jesaja
42,2), sondern er lässt sich besonders in der Stille finden. Dazu
müssen wir uns Zeit für ihn nehmen und dürfen uns nicht von
tausend Dingen ablenken lassen. Gott will uns gerne helfen, aber wir
müssen unseren Rummel
loslassen, zur Ruhe kommen und unser ganzes Vertrauen auf ihn setzen.
Daniela Bernhard
Frage:
Wann
haben Sie zum letzten Mal bewusst äussere Reize abgestellt, um Gott
in der Stille zu suchen? Tipp:
»Es gibt vielerlei
Lärme. Aber es gibt nur eine Stille.« (Kurt Tucholsky)