Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse; die
Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis; die Bitteres zu
Süssem machen und Süsses zu Bitterem!
JESAJA
5,20
Gedenktage
sind in unserer Gesellschaft zu einem festen Bestandteil geworden.
Alle paar Tage wird uns von Journalisten erzählt, wie wichtig es
sei, dieses oder jenes Ereignis in Erinnerung zu behalten.
Dazu
dienen politische, kulturelle und gesellschaftliche Ereignisse. Ein
Gedenktag aussergewöhnlicher Art ist der 27. Januar. Es ist der
Jahrestag, an dem die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-
Birkenau durch die Rote Armee im Jahre 1945 erfolgte. Im Jahre 2005
wurde dieser Tag sogar von der UNO als Internationaler Gedenktag an
die Opfer des Holocaust eingeführt. Auch im Bundestag wird auf
Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog an diesem
Tag jährlich mit einer Gedenkstunde an die Gräuel der Nazis
erinnert. Das Erinnern an diese böse Zeit darf nie aufhören. Was
geschehen ist, kann nur als singuläres Verbrechen in der
Menschheitsgeschichte bezeichnet werden. Vergessen wäre das
Schlimmste.
Dem
kann man aber ein anderes Ereignis der Weltgeschichte
entgegenstellen, das ebenso singulär ist, jedoch in einer völlig
gegensätzlichen Richtung.
Es ist
aus der Sicht des Betroffenen keine Gräueltat, sondern eine
Liebestat. Hier entschied nicht ein Einzelner über Leben und Tod von
Millionen, sondern hier wurde Millionen durch einen Einzelnen die
Möglichkeit eröffnet, das ewige Leben zu gewinnen. Dieses Ereignis
ist der Tod von Jesus Christus am Kreuz von Golgatha. Er starb dort,
um unser aller Schuld zu begleichen und den bitteren Preis dafür zu
bezahlen. Was für ihn wirklich bitter war, wurde für uns zu Süssem.
Das wäre nicht nur auch im Bundestag einer Erinnerung wert, sondern
weltweit an jedem Tag, denn es betrifft ja nicht nur ein einzelnes
Volk, sondern sämtliche Völker dieser Erde. Rudolf Koch
Frage:
Welches
der beiden Gedenken spielt für Sie eine Rolle in Ihrem Leben?
Tipp:
Das
eine beschämt zutiefst und macht betroffen, und das andere setzt ein
klares Zeichen der Hoffnung.