Denn mein Fels und meine Burg bist du; und um deines Namens willen
führe mich und leite mich!
PSALM
31,4
An der
deutschen Nordseeküste gehören die Wattwanderungen zu den
besonderen Ferienerlebnissen. Im Rhythmus von etwa 6 Stunden wechseln
sich Ebbe und Flut ab. Während der Ebbe kann man gut beschuht, von
etlichen Inseln zum Festland gehen oder umgekehrt.
Doch
tut man gut daran, sich einem Wattführer anzuschliessen. Erstens
kann der einem vieles zeigen, und zweitens kennt er die Strecke genau
und weiss, wo die Priele, oft recht tiefe Wasserrinnen, verlaufen.
Das Wichtigste aber ist, dass er auch noch Rat weiss, wenn plötzlich
dichter Nebel das Festland oder die Insel verbirgt. Das zu
missachten, hat schon vielen Unkundigen das Leben gekostet.
Unser
aller Lebenswege gleichen einer Wattwanderung. Oft meinen wir, das
Lebensziel klar vor Augen zu haben, und schreiten mutig aus, und
plötzlich verhüllt eine dichte Nebelwand selbst den Ort für den
nächsten Schritt. Da stellt der Arzt eine unheilbare Krankheit fest,
oder eine neue Erfindung macht den bis dahin für sicher gehaltenen
Beruf unnötig, oder familiäre Umstände werfen einen aus der Bahn,
sodass alles, was gestern noch vollkommen klar erschien, ganz und gar
im Nebel liegt.
Viele
suchen dann Rat im Netz. Google wird schon eine Antwort parat haben.
Die Betreiber wissen aber erwiesenermassen nicht mehr als jeder
andere und behaupten nur fest, was sie durch ihre Datenkenntnisse bei
ihren Kunden für das Wahrscheinlichste halten.
In
unserem Tagesvers bittet der Psalmdichter Gott, ihn zu führen, weil
er selbst sein Unvermögen erkannt hat. Sollten wir seinem Beispiel
erst folgen, wenn wir nicht mehr ein noch aus wissen, oder sollten
wir uns nicht lieber auch schon in guten Tagen der souveränen
Führung des Allwissenden anbefehlen? Hermann
Grabe
Frage:
Wie
weit können wir wirklich in die Zukunft blicken?
Tipp:
Schäden
vermeiden ist preiswerter als Schäden reparieren.