Wenn
wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er
uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.
1.
Johannes 1,9
Im
April 2019 musste sich im Münchner Amtsgericht ein Schwarzfahrer
wegen dreimaligen Fahrens ohne Fahrschein verantworten. Der Schaden
betrug stolze 8,70 Euro. Reumütig gab der Mann sein Vergehen zu und
erklärte seine Notlage: Seit einem Unfall sei er arbeitsunfähig und
vergesslich, weshalb er nicht immer an das Lösen des Tickets für
die Bahn denken würde. Er gab auch unaufgefordert eine Fortsetzung
seiner Vergehen zu: Da er zurzeit kein Geld hätte, sei er selbst zu
dieser Gerichtsverhandlung ohne Fahrschein gefahren. Die reumütige
Erklärung des Angeklagten war offenbar echt und glaubwürdig. Das
Verfahren wurde eingestellt, und etliche Zuhörer schenkten dem Mann
ungenutzte Tickets und Geld.
In
einem Rechtsstaat müssen auch kleine Vergehen geahndet werden, auch
wenn dies manchmal lächerlich erscheint und einen immensen
bürokratischen Aufwand bedeutet. Doch wo kämen wir hin, würden
Richter anfangen, bei einem die Augen zuzudrücken, beim nächsten
aber buchstabengetreu nach dem Gesetz zu urteilen? Das wäre
ungerecht. Genauso kann auch Gott seine Augen nicht verschliessen und
»fünf gerade sein lassen«, wenn er Sünde sieht.
Gesetzesübertretung kann er einfach nicht dulden. Jede Sünde, ob
gross oder klein, widerspricht seiner absoluten Heiligkeit und
Gerechtigkeit. Zu unserem Glück aber handelt Gott wie die Zuschauer
im Gerichtssaal. Er zeigt Mitgefühl und Barmherzigkeit, wenn Schuld
aufrichtig zugegeben wird.
Jeder
Mensch ist schuldig vor Gott. Es gibt niemanden, der völlig
untadelig leben kann (siehe Römer 3,12). Deshalb sind wir alle auf
Gottes Barmherzigkeit und Gnade angewiesen, selbst wenn wir meinen,
unsere Sünde sei vergleichsweise klein. dbe
Frage:
Wie
wollen Sie vor dem Richterstuhl Gottes bestehen?
Tipp:
Wenn
Sie sich auf Jesu Werk am Kreuz berufen, wird Gott Ihr »Verfahren«
nicht nur einstellen, sondern Sie sogar freisprechen.