Jesus
wandte sich aber zu ihnen und sprach: Töchter Jerusalems, weint
nicht über mich, sondern weint über euch selbst und über eure
Kinder!
Lukas
23,28
Vor
zwei Jahren, als der Jahrhundertsommer für viel Trockenheit und
Niedrigwasser in den Flüssen Deutschlands sorgte, kamen sie überall
zum Vorschein: sogenannte Hungersteine – Zeitzeugen vergangener
Dürre- und Notzeiten, die nur bei ähnlicher Wetterkonstellation in
Flüssen oder Gewässern zum Vorschein kommen. Zeiten, in denen
Menschen leiden mussten, und steinerne Zeugen, die das späteren
Generationen bewusst machen. Neben Jahreszahlen sei eine der
typischen Inschriften: »Wenn du mich siehst, dann weine!«,
berichtete Mathias Deutsch, Umwelthistoriker an der
Georg-August-Universität Göttingen, in einem Interview.
Was
damals durch eine Dürre schlimmste Auswirkungen hatte, kann zum
Glück heute relativ gut abgefangen werden, denn für eine gewisse
Zeit lassen sich Ernteausfälle und Umweltschäden durch
Vorratshaltung und Reserven ausgleichen. Aber man bekommt trotzdem
eine Ahnung davon, was es für uns bedeuten könnte, wenn sich unsere
globale Situation immer mehr verschlechtert oder wenn zusammenbricht,
was lange verlässlich war, und eine Katastrophe unausweichlich wird.
Als
Jesus die Worte in unserem Tagesvers sprach, war er auf dem Weg zu
seiner Hinrichtung am Kreuz. Diese wollte er bereitwillig auf sich
nehmen, um unsere Schuld und Sünde zu sühnen und so die Katastrophe
ewiger Gottesferne von uns abzuwenden. Seine Landsleute hatten seine
Wunder und Heilungen damals gerne angenommen, ihn aber als König und
Herrn verworfen und seine Hinrichtung gefordert. Was das bedeutete,
sah Jesus in diesem Moment voraus: Ihnen würde ein Schicksal
widerfahren, das unbeschreiblich furchtbar war. Und das war wahrlich
ein Grund zum Weinen! pj
Frage:
Wie
berührt Sie das bedauernswerte Schicksal anderer?
Tipp:
Übersehen
Sie dabei nicht, was Ihnen selbst vielleicht droht: Wer Jesus
ablehnt, wird am Ende über sich selbst weinen und darüber, was er
deshalb für ewig verpassen wird.