Von sich selbst enttäuscht

Ein Versager findet neue Hoffnung

Wenn jemand von sich selbst enttäuscht ist, so ist das meist k
niedergeschlagener Mann

eine Bagatelle. Die Gefahr ist gross, dass die Enttäuschung über sich selbst fortan das ganze Denken bestimmt. Man lebt mit einem riesigen Schatten, der einen ständig begleitet und alles verdüstert. Die Frage ist, wie eine so tiefe Enttäuschung überwunden werden kann.

Simon Petrus ist ein Mann aus der Bibel, der genau das erlebt hat. Er hielt sich selbst für einen ganz besonderen Nachfolger von Jesus Christus und dies meinte er auch wirklich ehrlich. Doch er fiel tiefer, als die meisten seiner Freunde. Als es darauf ankam, sich zu seinem Freund Jesus zu bekennen, versagte er auf der ganze Linie (nachzulesen in der Bibel, Lukasevangelium, Kapitel 22, Verse 47 bis 62; der Jünger mit dem Schwert in Vers 50 ist auch Simon Petrus). Der Schmerz über sein Versagen war tief und fortan lebte er mit einer inneren Blockade. Sicher hat er nicht gleich über seine Schuld gesprochen, sondern die Sache für sich behalten. Dadurch war er im Kreis der anderen Freunde von Jesus isoliert. Er hörte immer wieder die Stimme: Du gehörst gar nicht dazu, du bist ein Versager, du bist ein Heuchler!

Alles läuft schief

Solche Stimmen machen alles kaputt. Zwei Mal erschien Jesus Christus nach seiner Auferstehung aus den Toten im Kreis seiner Freunde, doch Petrus hatte nicht den Mut, das persönliche Gespräch mit seinem Herrn zu suchen. Das machte den Schmerz nur noch grösser. Schlussendlich sagte er zu den anderen: «Ich gehe fischen.» Das war sein alter Beruf. Doch auch in seinem ursprünglichen Beruf schien alles schief zu laufen. Er fischte eine ganze Nacht ohne ein einziges Fischlein zu fangen. All das muss den Petrus schwer belastet haben. Was sollte er jetzt noch machen?

Muss ein Mensch mit einer solchen Enttäuschung über sich selbst einfach schauen, wie er irgendwie – mehr schlecht als recht – durchs Leben segelt? Nein, sagt Gottes Wort. Einer hat Acht auf unser Leben. Nicht nur auf die Äusserlichkeiten, auch auf unser Herz. Jesus Christus hat gesehen, wie es Petrus nach seinem persönlichen Versagen zu Mute war. Und Christus wollte das mit Petrus klären, darum suchte er ihn auf und fragte ihm nach dem Zustand seines Herzens, nach seiner Beziehung zu ihm, nach seiner Liebe.

Es zählt, was Jesus sagt

Das war für Petrus keine einfache Situation, doch sie war sehr heilsam. Denn Jesus zeigte, dass sein Versagen nicht ausschlaggebend für die weitere Zukunft des Lebens sein muss. Er baut sein Reich eben nicht mit fehlerlosen Menschen, sondern mit solchen, die seine Gnade annehmen und in ihrem Leben damit rechnen. Als Petrus ehrlich bezeugte, dass er Jesus trotz seiner Schuld wirklich liebt, war das für Christus genug und er sagte zu Petrus: «Weide meine Schafe.» Petrus dachte von sich, dass er ein Versager sei! Jesus sagte: «Ich bin dir nicht böse, du bist immer noch Teil vom Team. Sei du der Hirte meiner Schafe, meiner Nachfolger!». Und was Jesus sagt, das zählt! Das müssen wir lernen, in unserem Leben gelten zu lassen. Das ist die letzte, ausschlaggebende Wahrheit!

Fortan galt es für Petrus, die innere Stimme, die ihm Vorwürfe machen wollte, zur Seite zu schieben und sich zu sagen: «Aber Jesus hat gesagt: 'Weide meine Schafe' – das gilt für mich!» Und das hat er wirklich gelernt, denn er bezeugt später in der Bibel, dass man sich von seiner eigenen falschen Meinung nicht bestimmen lassen soll, wörtlich heisst es: «Lasst euch nichts vormachen, seid nüchtern und richtet all eure Hoffnung auf Gottes Barmherzigkeit, die er euch in vollem Ausmass an dem Tag erweisen wird, wenn Jesus Christus für alle sichtbar kommt» (1. Petrusbrief, Kapitel 1, Vers 13).

Wenn sich Enttäuschung über dich selbst in dir breit machen will, dann höre nicht auf die innere Stimme, die dich verurteilt. Höre vielmehr auf Gottes Stimme, der dich liebt, der dir vergeben möchte, der sich nach dir sehnt. Egal, was du gemacht hast, egal, wie gross deine Schuld ist, Gott wartet mit offenen Armen auf dich. Kommst du zu ihm?

Datum: 22.03.2013
Autor: Dick Leuvenink
Quelle: FEG Basel

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