Kluft überwunden

Ewiges Suchen hat ein Ende

Gibt es eigentlich eine grössere Entfernung als die zwischen Himmel und Erde? Als die zwischen Gott und Mensch? Als die zwischen vollkommener Reinheit und Sünde? Ich kann mir keine grössere Kluft im Leben vorstellen als die zwischen den genannten Gegensätzen. Doch für unser Glück muss diese Kluft überwunden werden.
Kluft

Das merken alle Menschen auf der ganzen Welt, und deshalb suchen wir nach Wegen zu der anderen Seite. Aus diesem Grund entstand Religion, und interessanterweise gibt es auf der ganzen Welt kein Volk ohne Religion. Die Suche bleibt, sie steckt in jedem Menschen. Er stellt sozusagen in seinem Leben Leitern auf, an denen er emporsteigen möchte, um den Himmel seiner eigenen Vorstellungskraft zu erreichen. Doch jedes Mal, wenn er die letzte Sprosse seiner Leiters erreicht - falls er überhaupt bis zu dieser Stufe durchhält - folgt eine riesige Enttäuschung: Die Leiter ist zu kurz. So sucht der Mensch sich lange Leitern, die ihm einen hohen Aufstieg versprechen. Irgendwann wird er dann nach manchem Frust deprimiert, wenn er merkt: Ich schaffe es nie!

Andere ändern dann ihr Lebensmotto und sagen: Der Weg ist das Ziel. Doch in unserem Herz bleibt das unlöschbare Bedürfnis vorhanden: Wir möchten es schaffen, wir möchten den Himmel erwerben. Dieses Herzensbedürfnis hat Gott in jedes Menschenherz hineingelegt. Die Frage bleibt: Wie überwinden wir diese Kluft, dieses Loch in unserem Herzen? Viele versuchen es mit Spass und Vergnügungen, andere mit Arbeit und Erfolg, mit Familie und Freizeit oder mit Religion und guten Werken. Vieles ist gut und begrüssenswert, aber die Kluft, das Loch im Herzen, bleibt.

Wenn ich Menschen frage «Wo ist Gott?», dann bekomme ich von dem einen Schulterzucken, andere sagen mir: «Der muss weit weg sein.» oder sie fragen mich zurück: «Gibt es Gott überhaupt?» Aber dieser Gott ist erfahrbar, und er hat die eben beschriebene Kluft des Menschen überwunden. Er wurde Mensch, wie wir, er weiss wo wir wohnen und was uns zutiefst beschäftigt. Er kennt unsere Gedanken, unsere Geschichte, unsere Versuchungen, unsere Gräben, Erfolge und unsere Versäumnisse. Wir sind vor diesem Gott wie ein aufgeschlagenes Buch.

Es ist der Gott, der sich - im Gegensatz zu allen hochmütigen Bestrebungen bei uns Menschen - selbst demütigt und sich zu uns herabneigt, ein Mensch wird, ein Kind wird, Bruder wird. Er stellt sich neben uns, wenn wir verurteilt werden und sagt: «Ich bin dein Stellvertreter, ich nehme diese Anklage für deine Vergehen samt Schuld und Strafe auf mich.» Er ist dein wahrer Tröster in der Trauer und dein Freund in der Einsamkeit. Er sagt uns uneingeschränkt: «Ich sage Ja zu dir - und ich beweise das: Ich sterbe an einem Kreuz. Ich gebe alles auf - den Himmel und die Herrlichkeit und verschenke sie an Menschen, die mir vertrauen. Ich verschenke mein Leben, meine Kraft, meine Liebe. Ich suche nur noch ein Herz, wo ich einziehen darf.» Lasst uns Raum schaffen, Gott hält sein grösstes Geschenk für uns bereit. Er verschenkt nicht irgendetwas, er verschenkt sich selbst - mehr kann man ja gar nicht bekommen.

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Datum: 19.05.2012
Autor: Dick Leuvenink
Quelle: FEG Basel

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