Dicke Luft

Lass frischen Wind herein

«Dicke Luft hier», sagen Menschen, wenn sie einen verschlossenen Raum betreten, wo die Luft verbraucht ist. «Mach mal ein Fenster auf und lass frische Luft herein.» Welch eine Wohltat kann dann ein einziger frischer Luftzug sein.
Frische Luft

«Dicke Luft hier», sagen Menschen auch, wenn sie von einer zwischenmenschlichen Spannung in einer Sitzung oder anderen Zusammenkunft reden. Dann wird das Wort des anderen gleich negativ gedeutet und mit aggressiven Gegenargumenten gekontert. Die Luft wird immer dicker, bis es nicht mehr zum Aushalten ist. Niemand fühlt sich wohl in einer solchen Atmosphäre. Auch dann braucht es jemand, der die Initiative ergreift und ein Fenster aufmacht. Das heisst, jemand, der einen neuen Wind des Verständnisses, der Vergebungsbereitschaft und der Sanftmut durch die verhockte Diskussion wehen lässt. Wie wohltuend sind solche Worte, die Verständnis und Versöhnung bewirken.

Alarmstufe Eins

Manchmal fühlen wir uns persönlich eingeschlossen, und die Luft wird immer dicker im eigenen Herzen. Wir drehen uns um uns selbst und wälzen unsere Sorgen. Die negativen Stimmen der Kritik tönen wie ein nie enden wollendes Echo in unseren Ohren. Vor dem geistigen Auge steigen nun auch noch Enttäuschungen, wirkliche oder nur vermeintliche Benachteiligungen und Ungerechtigkeiten hoch. Jetzt ist Alarmstufe eins: Es droht ein geistlich seelischer Erstickungstod. Es geht uns schlecht und trotzdem baden wir weiter in der bald schon tödlichen Atmosphäre. Dann braucht es sehr viel Kraft, sich aus der Negativspirale zu befreien.

Die Bibel berichtet von Menschen, die solche Erfahrungen machten. Jemand erzählt in Psalm 73, wie er es in seinem Leben fast nicht mehr aushalten konnte, bis er mit seiner schwierigen Sache in den Tempel Gottes ging. Da kam er auf andere Gedanken. Er sah sein Leben, seine Feinde und sein eigenes Anliegen vom Ende, oder sagen wir besser, vom Ziel her. Das Fenster Gottes öffnete sich, und er merkte plötzlich: Es gibt noch viel mehr als meine Sorgen, mehr als meine Feinde: Gott ist da. Gott, der das ewige Leben für mich vorgesehen hat. Ich darf sein Kind sein – ich bin bevorzugt.

Wieder Luft zum Atmen

Und der gleiche Mensch wird in den gleichen Umständen durch das geöffnete Fenster zu einem anderen Menschen, zu einem Menschen mit Perspektive und Lebensfreude. Gott will uns im Leben Fenster aufmachen. Er sendet den frischen Wind seines Heiligen Geistes in die dicke Luft unseres Herzens und öffnet vor unseren Augen neue Perspektiven, wenn wir seine Verheissungen beherzigen. Wir müssen ihm nur unsere Hilflosigkeit eingestehen und ihm um Öffnung bitten. Jesus Christus ist der aus den Toten auferstandene Herr. Vor ihm gibt es keine verschlossene Türen und Ausweglosigkeiten. Wer sich auf ihn einlässt, der bekommt wieder Luft zum Atmen, der hört nicht mehr sein eigenes Echo, sondern Gottes wahre Lebensworte, der ist ein anderer Mensch geworden.

Lesen Sie auch:
Die Wut - Mein ständiger Begleiter

Datum: 30.09.2012
Autor: Dick Leuvenink
Quelle: FEG Basel

Werbung
Livenet Service
Werbung