Glaube

Man hat mich vergessen...

Kennen Sie das Gefühl, vergessen worden zu sein? Man bekommt den Eindruck: ich bin unwichtig, ich werde nicht beachtet. Man fühlt sich unnütz und die ganze Lebensfreude ist dahin.
Vergessen

 
Ich denke zurück an eine Begebenheit aus meiner Kindheit. Meine Eltern waren eines Tages zu einer Geburtstagsfeier in unserer Stadt in Holland eingeladen worden. Mein Vater hatte ein Motorrad und so fuhren sie zu zweit - meine Mutter sass hinten auf dem Beifahrersitz - zu meiner Tante, wo die Feier stattfinden sollte. Unterwegs musste getankt werden und als das Benzin aufgefüllt war und mein Vater bereit war für die Weiterfahrt, vergass er nachzuschauen, ob Mutter ebenfalls auf dem Hintersitz Platz genommen hatte. Er meinte wohl, sie sitze schon und so fuhr er davon und wunderte sich dabei wie gut das neue Benzin wohl sei und wie schnell das Motorrad jetzt fahre. Bei der Tante angekommen, stellte er aber mit Schrecken fest, dass Mutter nicht da war. Die Geburtstagsgäste fragten ihn nach seiner Frau und er antwortete, dass er es auch nicht wisse. Sie seien doch miteinander losgefahren.

Also fährt er zurück und trifft sie unterwegs an. Meine verärgerte Mutter war inzwischen Richtung Geburtstagsfest weiterspaziert, mitfahren wollte sie nun aber nicht mehr. Sie kam mit reichlich Verspätung bei der Tante an, konnte ihren Ärger bald einmal ablegen und die ganze Gesellschaft hat sich an dem Zwischenfall köstlich amüsiert.

Verletzung

Vergessen zu werden, ist aber im Leben meistens nicht so lustig. Es ist eine tiefe seelische Wunde, die dabei geschlagen wird. In unserer Welt gibt es vergessene Völker, wo grosse Not herrscht. Es gibt vergessene Menschen und vergessene Probleme in unserer Gesellschaft. Vielleicht haben Sie auch schon gedacht: «Ach, ich bin total allein - von Gott und Menschen vergessen.» Es kommt ein Gefühl der Resignation auf und man fragt sich: «Warum lebe ich eigentlich noch?»

Wir sind jedoch nicht vergessen

Gottes Wort berichtet auch von Menschen und Völkern, die den Eindruck hatten, vergessen worden zu sein. Sie sagt zugleich, dass Gott uns nie vergisst: «Die Zionsstadt klagt: ,Der Herr hat mich verlassen, mein Gott hat mich vergessen!‘ Doch der Herr sagt: ,Bringt eine Mutter es fertig, ihren Säugling zu vergessen? Hat sie nicht Mitleid mit dem Kind, das sie in ihrem Leib getragen hat? Und selbst wenn sie es vergessen könnte, ich vergesse euch nicht! Jerusalem, ich habe dich unauslöschlich in meine Hände eingezeichnet; deine Mauern sind mir stets vor Augen.‘» (Die Bibel, Jesaja, Kapitel 49, Verse 14-16.)

Gott vergisst keinen einzigen Mensch, der nach ihm fragt. Er sagt sogar, dass er nicht einmal den Sperling auf dem Dach vergisst, soll er dann uns vergessen? Nein, er denkt an uns, auch wenn wir es nicht bemerken. Er kennt unsere Lebenslage ganz genau. So steht es in der heiligen Schrift: «Ja, Gott, der Herr, ist die Sonne, die uns Licht und Leben gibt. Er ist der Schild, der uns beschützt. Er schenkt uns seine Liebe und nimmt uns in Ehren auf. Allen, die untadelig leben, gewährt er das höchste Glück.» (Die Bibel, Psalm 84, Vers 12.)

Gott möchte uns segnen und mit uns ins Gespräch kommen. Teilen Sie ihm das Gefühl, vergessen zu sein, ruhig mit. Er versteht sie wohl, wurde er doch schon oft von den Menschen vergessen und verlassen. Ja, dieser Gott gibt Antwort. Er will in Gemeinschaft mit uns seine Liebe teilen.

Buch zum Thema:
Hat Gott vergessen, gnädig zu sein?

Datum: 06.06.2012
Autor: Dick Leuvenink
Quelle: FEG Basel

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