Von Gott überrascht (7)

Auf Biegen und Beben

Populär ist die wachsende Jesus-Bewegung – und den Mächtigen ein Dorn im Auge. Die Behörden wollen ihre Botschaft nicht dulden und sie auslöschen.
Beten

In Jerusalem haben Priester und einige reiche Familien das Sagen. Doch seit Monaten gibt zu ihrem Ärger der Wanderprediger, den man hinrichten liess, unvermindert zu reden. Auferstanden und bei Gott im Himmel sei Jesus, heisst es. In den Gassen und im Tempel hört man seinen Namen. Täglich nimmt seine Anhängerschaft zu. Unerklärliche Ereignisse tragen dazu bei. Ein gelähmter Bettler kann von einem Augenblick auf den andern gehen!

Zu populär

Skandalös für die Herren Jerusalems sind die spontanen Auftritte der Leiter der Jesus-Bewegung im Tempel. Hunderte hören ihnen fasziniert zu und lassen sich auf den Mann ein, den man ans Kreuz schlug. Jesus – von Gott auferweckt? Gemäss priesterlicher Theologie kann es das nicht geben.

Die Priester lassen Petrus und Johannes, die beiden Sprecher der neuen Bewegung, verhaften. Im Verhör am Morgen nach der Heilung geben sie jedoch keinen Fussbreit nach. Petrus ruft in den Saal: «Durch den Namen Jesu Christi, des Nazareners, den ihr gekreuzigt habt und den Gott von den Toten auferweckt hat, durch ihn steht dieser hier gesund vor euch… Und in keinem anderen ist das Heil; denn uns Menschen ist kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen» (Die Bibel, Apostelgeschichte 4,10-12).

«Wir können nicht anders»

Die Stadtoberen überlegen, wie der neuen Sekte beizukommen wäre. Kann man sie spalten? Wird sie mit der Zeit ihre Dynamik verlieren? Bisher ist sie ein Herz und eine Seele – und unheimlich populär. Um der weiteren Ausbreitung einen Riegel zu schieben, verbieten die Herren das Aussprechen des Namens Jesus. Petrus und Johannes lassen sich von dem niederschmetternden Urteil nicht einschüchtern: «Ob es vor Gott recht ist, mehr auf euch zu hören als auf Gott, das müsst ihr beurteilen. Denn wir können nicht anders als von dem reden, was wir gesehen und gehört haben.»

Auf Verbot mit Gebet reagiert

Die Drohung nehmen die Jesus-Leute jedoch nicht auf die leichte Schulter. Von Petrus und Johannes informiert,  reagieren sie mit gemeinsamem Gebet. Sie rufen zu Gott: «Herr, unser Herrscher, du hast den Himmel gemacht und die Erde und das Meer und alles, was darin ist…» Sie nennen Gott die Mächtigen, die der Mission von Jesus mit seiner Hinrichtung ein rasches Ende bereiten wollten. «Und nun, Herr: Achte auf ihre Drohungen und gewähre deinen Knechten, in aller Freiheit dein Wort zu verkündigen, während du deine Hand ausstreckst und Heilung bewirkst und Zeichen und Wunder geschehen lässt durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.»

Erschütterung als Antwort

Gott lässt nicht auf sich warten. Kaum haben sie gebetet, erschüttert ein Beben den Ort, wo sie sich versammelt haben. So bekräftigt Gott seine Anwesenheit. Der Heilige Geist, den Jesus ihnen gegeben hat, inspiriert sie und gibt ihnen den Mut, weiter von ihm zu reden (Apostelgeschichte 4,31). Die neue Bewegung lässt sich nicht aufhalten oder zum Schweigen bringen. Der nächste Konflikt mit den Stadtoberen ist programmiert.

Weitere Artikel dieser Serie:
Serie «Von Gott überrascht» (1)
Serie «Von Gott überrascht» (2)
Serie «Von Gott überrascht» (3)
Serie «Von Gott überrascht» (4)
Serie «Von Gott überrascht» (5) 
Serie «Von Gott überrascht» (6)

Datum: 28.06.2011
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

Werbung
Livenet Service
Werbung