Heute will ich die Sonne wecken!

Sonne wecken
Ich will das Morgenrot

Heute will ich die Sonne wecken – das ist eine griffige Übertragung eines Verses aus dem 108. Psalm (Vers 3) in der Bibel, der nach Martin Luther lautet: Ich will das Morgenrot wecken.

Die Sonne ist für den Beter des Psalms ein Bild für Gott. Er will zum Ausdruck bringen, dass Gott für ihn wie die Sonne ist, die aufgehen wird. Zuversichtlich wartet er auf ihn. Er weiss: Wie die Sonne ist Gott immer noch da und wird „aufgehen“! Er beschliesst: Ich will mich dieser Sonne aussetzen. Ich will ihre Strahlen nicht verpassen.

Sichtbare und unsichtbare Sonne

Immer wenn gutes Wetter ist, setzt sich meine Frau Kathi schon morgens früh, bevor sie zur Arbeit geht, auf dem Balkon in die Sonne, mit der Bibel auf dem Schoss, um Worte Gottes zu lesen. Oder den Kopfhörer am Ohr, um sie in musikalischer Gestalt zu hören. Oder um einfach da zu sein für ihren grossen strahlenden Geliebten – Gott. Sie geniesst die sichtbare äussere Sonne und gleichzeitig die unsichtbare innere Sonne.

Dunkel und kalt

Das war nicht immer so. Als junges Mädchen kam sie eines Tages von einer tollen Party nachhause. Ihr Freund hatte sie bis zur Tür begleitet. Es war ein schöner Abend gewesen – echt gute Stimmung. Die Sonne der Jugend hatte sozusagen kräftig geschienen. Als sie dann allein im Flur stand und dabei war, schlafen zu gehen, formte sich jedoch in ihr eine Frage: Ist das alles? Hat das Leben nicht mehr zu bieten? Plötzlich spürte sie eine innere Kälte und Leere, eine schmerzhafte Sinnlosigkeit. Die äussere Sonne hatte geschienen. Die innere Sonne war verborgen. Es war dunkel und kalt.

Die Sonne wecken

Als sie ins Bett ging, wagte sie etwas. Sie machte den Versuch, die Sonne zu wecken! Sie redete einfach die unter dem Horizont verborgene Sonne an: „Gott! Wenn es dich gibt, musst du doch fähig sein, dich mir zu offenbaren!“ Dann schlief sie ein und am nächsten Tag war das alles vergessen. Aber die Sonne war wach geworden und stieg, zunächst ganz unmerklich, am Horizont auf…

Drei Wochen später kam eine christliche Gruppe in den Ort und erzählte in einer öffentlichen Veranstaltung von Gott und Jesus Christus. Kathi hörte zu und war tief beeindruckt.

Es wird hell

In der folgenden Nacht lässt es ihr keine Ruhe mehr. Es ist, als ob sie einen faszinierenden Lichtstreifen am inneren Horizont sehen würde. Die Ahnung einer ungeheuren Sonne. Sie steigt aus dem Bett. Geht ins Badezimmer. Kniet sich nieder. Dann geschieht es. Es wird hell in ihr. Die Sonne steigt hinter dem Horizont auf. Plötzlich weiss sie bis ins Innerste: Es gibt einen Gott. Er ist da. Hier bei mir. Er liebt mich. Und die Sache mit Jesus ist real.

Strahlen entdecken

Unter dieser Sonne bleibt sie. Diese Sonne wird sie von nun immer wieder „wecken“, den Kontakt mir ihr suchen, auf sie warten, sich ihr aussetzen. Unter dem Licht dieser Sonne wird sie Ehefrau, Mutter von vier Kindern, Gründerin einer grossen Kinderarbeit, professionelle psychologische Beraterin. Es gibt Zeiten schmerzhafter Dunkelheit und Kälte – aber die Sonne der Liebe, Zuwendung und Hilfe Gottes lässt sich immer wieder wecken… So ist es bis heute geblieben.

Jeder Mensch kann und darf diese Sonne wecken! Es stimmt, sie ist oft unter dem Horizont verborgen und die Dunkelheiten und Schmerzen unseres Lebens erzählen uns, dass es keine Sonne gibt. Aber sie lässt sich gerne wecken! Sie wartet darauf, dass Menschen kommen und sie suchen und auf sei warten. Dann beginnt sie, aufzusteigen – und du wirst ihre Strahlen entdecken.

Datum: 17.06.2007
Autor: Jens Kaldewey
Quelle: Jesus.ch

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