Der barmherzige Polizist von Olten

Der barmherzige Polizist

In der Coopzeitung, erzählt der Schriftsteller Alex Capus in einer Kolumne eine wahre Begebenheit: Einem Polizisten in Olten widerfuhr es gelegentlich, dass er die Strafzettel, die er ausgestellt hatte, aus der eigenen Tasche bezahlte.

Als er beispielsweise einem widerrechtlich vor der Stadtkirche abgestellten Auto einen Strafzettel unter den Scheibenwischer klemmte, sah er im selben Augenblick, wie eine Frau mit drei kleinen Kindern aus dem Vögele-Schuhladen kam und auf den Wagen zuhielt. Das Auto war alt und klapprig, die Kinder trugen abgetragene Kleider und die Frau war schon lange nicht mehr beim Coiffeur gewesen.

Polizist übernimmt Busse

Der Stadtpolizist sah, dass die Frau die Busse nicht würde bezahlen können und dass sie das Auto nur kurz abgestellt hatte, um für die Kinder im Ausverkauf Schuhe zu kaufen. Da schnappte er sich den Strafzettel und machte sich davon, bevor die Frau ihn bemerkte. Weil er die Busse aber korrekterweise nicht verschwinden lassen konnte, ging er zur Post und zahlte den Betrag eigenhändig ein. Der Polizist handelte als Zivilperson barmherzig, umging jedoch das Gesetz nicht.

Tilgung von Schuld

Diese wahre Geschichte veranschaulicht, wie Gott ist. Einerseits ist er der gerechte Richter und vertritt das Gesetz. Deshalb kann er kein „Auge zudrücken“, wenn es um die persönliche Schuld eines Menschen geht. Jemand muss für die Busse aufkommen. Aber Gott legte seine „Amtskleider“ beiseite und wurde in der Gestalt von Jesus „Zivilperson“, indem er Mensch wurde. Als „Zivilperson“ nahm er aus Liebe zu uns Menschen die Strafe auf sich.

Gott selbst hat den Anfang gemacht. Genau dafür hat Jesus seinen Kopf hingehalten. „Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet« (Kolosser 2, 14). Wer die eigene Schuld sieht, sie eingesteht, sie zur Sprache bringt, wer Gott um Vergebung bittet, dem wird tatsächlich alles "ans Kreuz geheftet" und ist damit erledigt.

Datum: 29.10.2006
Autor: Bruno Graber

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