Welche Werte brauchen wir?

Vor nicht langer Zeit sassen sie in einer Talkrunde zusammen – Politiker, Journalisten, Theologen, Wirtschaftsleute – und unterhielten über sich das Thema „Brauchen wir Werte?“ Erstaunlicherweise waren sich alle einig: Ja, wir brauchen unbedingt wieder Werte, an denen wir unser Leben ausrichten können und die uns Halt geben!

Doch als die Talkmasterin nachhakte: „Welche Werte meinen Sie denn?“, folgte das grosse Schweigen. Ein Kirchenmann warf ein: „Man kann nur Werte haben, wenn diese jemand vorgegeben hat. Wer Gott nicht mehr als Wertegeber hat, der hat auch keinen Massstab mehr für das, was zählt.“ Doch einer der Politiker griff ihn an: „Ja, aber Sie haben doch Ihre christlichen Werte per Gesetz durchgesetzt. Und nur darum musste ich früher Leute verteidigen, die wegen Homosexualität angeklagt waren!“ – Betretenes Schweigen, doch schon brach die Diskussion erneut los.

Welche Werte brauchen wir? Zunächst einigte die Runde sich auf Frieden, dann auf Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Erst bei der Treue gingen die Meinungen auseinander. Friede, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Treue – eigentlich alles Dinge, die Gott uns in seiner Schöpfung und in seinem Wort, der Bibel, vorgegeben hat. Der Politiker hingegen meinte, dies alles seien die Errungenschaften der 68er-Bewegung, denn schliesslich habe doch die erst die Freiheit dafür geschaffen, dass sich heute jeder seine Werte aussuchen könne, wie er wolle. „Aber so geht es ja auch nicht“, vielen andere ihm ins Wort. „Gerade darum haben wir ja heute keine Massstäbe mehr, nach denen man das Leben beurteilen kann.“

Eins wurde in dem interessanten, aber ergebnislosen Hin und Her einmal mehr klar: Es gibt keine allgemeingültigen Werte – es sei denn, jemand setzt sie fest. Jemand, der den Überblick hat. Jemand, der weiss, was den Menschen gut tut. Die Bibel stellt uns Gott als diesen jemand vor. Er als Schöpfer gibt uns als Geschöpfe unseren Wert – und auch die Werte, die uns helfen, unser Leben gelingen zu lassen.