Max Schläpfer: Was christliche Werte der Gesellschaft geben

Max Schläpfer
Max Schläpfer

Am Proklamations-Tag von „Christen auf dem Bundesplatz“ in Bern (3. September 2005) wandte sich auch Max Schläpfer, Präsident des Freikirchenverbandes VFG, an die Anwesenden. Livenet dokumentiert die Ansprache über die Bedeutung christlicher Werte und Einstellungen für das Gemeinwesen.

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer am heutigen Proklamationstag, es ist mir eine grosse Freude, euch alle hier zu sehen, die ihr zu diesem Proklamationstag gekommen seid. Mit diesem Event wollen wir darauf aufmerksam machen, dass es in unserem Land eine grosse Zahl von Menschen gibt, die sich für mehr christliche Werte in der Gesellschaft, in der Wirtschaft und in der Politik einsetzen. Der Verband der Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz, den ich hier vertrete, hat dieses Anliegen als eines seiner Ziele formuliert. Darum unterstützt er schon seit vielen Jahren, – zusammen mit anderen kirchlichen Organisationen – dieses Anliegen von Herzen.

Kraft für Gerechtigkeit

Man kann sich die Frage berechtigt stellen, warum wir in unserer Gesellschaft überhaupt Menschen brauchen, welche an die biblischen Werte glauben und diese vertreten. Die Antwort ist eine einfache: In den biblischen Werten liegt Kraft für Gerechtigkeit und friedliches Zusammenleben von Generationen und Ethnien. Denken wir nur an die Zehn Gebote, die uns allen bekannt sind. Wenn diese Grundregeln zu den Fundamenten der gesetzgeberischen Arbeit gehören, bilden sie einen gerechten Rahmen für die persönliche Freiheit und gleichzeitig für die gesellschaftliche Ordnung.

Freiheit durch den Schutz von Leben und Eigentum

Nehmen wir beispielsweise das Gebot: «Du sollst nicht stehlen». Dieser Grundwert gewährt uns den Schutz des Eigentums. Oder ein anderer wichtiger Grundwert: «Du sollst nicht töten», der uns den Schutz des Lebens gibt. Solche Werte garantieren die grösstmögliche Freiheit und Sicherheit innerhalb der gesellschaftlichen Ordnung. Es war Abraham Lincoln, der einmal gesagt hat: «Ein Staat wird nie von aussen zerstört. Wenn er seine Freiheit verliert, dann geschieht es, weil er sich selbst von innen zerstört». Hier haben wir einen grossen Staatsmann, der die Bedeutung der Werte für das funktionierende Leben in einem Staat erkannte.

Es kommt aufs Herz an

Dann sagt die Bibel: «Wie ein Mensch denkt, so ist er!». Diese schon im Alten Testament erwähnte Wahrheit weist uns auf die Tatsache hin, dass jeder Mensch seine Entscheidungen aufgrund seiner inneren Überzeugungen trifft. Jeder Mensch hat eine Weltanschauung, eine Ideologie, eine Lebensphilosophie oder einen Glauben, die seine innersten Überzeugungen steuern.

Wenn es nun um Sachentscheidungen geht, beeinflusst diese innere Überzeugung in grossem Masse das Verhalten von uns allen. Vergangenheit und Gegenwart beweisen, dass Menschen, die Jesus Christus anerkennen und ihm ernsthaft nachfolgen, innere Überzeugungen haben, die in vielen Sachentscheidungen zu positiven Entscheidungen für unsere Gesellschaft führen.

Gegen Selbstbezogenheit

Ein Mensch, der weiss, dass er sein Handeln vor Gott verantworten muss, weil er nach dem Grundsatz von Jesus lebt: «Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst», wird eher Entscheidungen treffen, die nicht in erster Linie einer Interessengemeinschaft oder einer bestimmten Gesellschaftsschicht dienen, sondern das Wohlergehen unseres ganzen Volkes im Auge haben.

Die Schweiz braucht Menschen, welche sich mit einer grossen Fachkompetenz in der Politik engagieren. Diese Kompetenz muss aber mit inneren Werten wie Liebe zum Nächsten, Verantwortung gegenüber Gott als einer uns übergeordneten Instanz und biblisch-ethischen Werten kombiniert sein.

Fachkompetenz und Nächstenliebe

Als Verband der Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz unterstützen wir Menschen unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit, die eine Befähigung und eine Berufung für ein politisches Engagement haben. Sie sollen sich in die Diskussion der oft komplexen politischen Fragen im Rahmen der politischen Spielregeln so einbringen, dass darin die Werte der Bibel möglichst grosse Beachtung finden. Allen, die dies in der Vergangenheit getan haben, danken wir von Herzen. Und alle, die dies in der Gegenwart und in der Zukunft tun, verdienen unsere Unterstützung und unser Gebet, damit nicht einfach menschliche Intelligenz, Erfahrung und Logik, sondern gottgeschenkte Weisheit die Politik und das Schicksal unseres Landes regieren.

Trumans Wunsch

Harry Truman, der nach dem Tod Roosevelts über Nacht Präsident wurde, hat dies gewusst. An der Pressekonferenz nach seiner Vereidigung sagte er zu den Journalisten: «Jungs, wenn ihr je habt beten können, betet jetzt!» Und diese Aufforderung gilt auch für uns heute Wenn wir von dieser Veranstaltung nach Hause gehen, dann ist das Gebet von Christen aus allen Denominationen etwas vom Wichtigsten, das wir für alle Politiker zum Wohle unseres Landes tun können.

Bericht vom EDU-Bekenntnistag

Datum: 18.09.2005
Quelle: Livenet.ch

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