Spiritualität

«Saat und Ernte»

Hans Keller

Das Gesetz von Saat und Ernte ist ein göttlicher Gedanke und gilt nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in deinem und meinem Leben. Durch unser ganzes Leben hindurch sind wir alle ständig am Säen und Ernten, selbst wenn wir uns dessen oft gar nicht bewusst sind.

Die Bibel spricht darüber in Galater 6,7-8 unmissverständlich: «lrret euch nicht, Gott lässt sich nicht verspotten. Denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten. Denn wer auf sein Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten, wer aber auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten.»

Ich habe mit vielen Menschen zu tun, welche in tiefen Nöten und Schwierigkeiten stecken. Sehe ich dann tiefer in die Situation hinein, stelle ich oft fest, dass es mit Saat und Ernte zu tun hat. Ich bin heute zutiefst überzeugt, dass viele Krankheiten mit diesem göttlichen Gesetz zusammen hängen.

Zwischen Saat und Ernte liegt oft eine lange Zeit, und wir ernten heute, was früher in unser Leben gesät wurde, und auch das, was wir selber gesät hatten - selbst wenn wir uns daran nicht mehr erinnern können.

Was ist die Saat?

Saat, welche laufend von uns gesät wird, sind unsere Worte, unsere Gedanken, unsere Taten, unsere Lebenssätze und unsere Prägungen aus der Kindheit. In unser Leben kann guter Same oder eben auch schlechter Same gesät worden sein. Gute Saat bewirkt eine gute Frucht, schlechter Same wird eine Missernte hervorbringen.

Wenn wir in unseren Elternhäusern viel Wärme, viel Liebe, Lob und Anerkennung erfahren hatten, wird dieser Same als gute Frucht aufgehen. Wir werden selber beziehungsfähig und leiden höchstwahrscheinlich nicht an Minderwert. Das Gegenteil kennen viele von uns sicher auch. Ungerechte Kritik und Streiterei der Eltern oder sonstigen Autoritätspersonen in unserer Kindheit prägen uns negativ. Uneinheit und Unreinheit der Eltern, sei es in Gedanken, Worten oder Taten, bewirken nicht nur eine besonders schlimme Ernte der betroffenen Personen selber, sondern wuchern weiter in den Leben der Kinder, wenn es nicht aufgearbeitet und dann von Gott geheilt werden kann.

Die Ernte

Hatte der Vater Probleme in der Sexualität, ist die Gefahr gross, dass die Kinder die Früchte auch «erben» werden. Ich kann nicht ohne Folgen nachts Erotiksendungen konsumieren und glauben, Frau und Teenies kommen ungeschoren davon.

Eine der zerstörerischsten Samen ist die Unversöhntheit. Im «Vater unser» heisst es: «...und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.» Viele Christen leben in nicht wirklich versöhnten Beziehungen und werden bitter und krank. Auch das wird in der Bibel oft beschrieben und von den Ärzten als psychosomatische Krankheit bestätigt. Gott wird uns erst vergeben und heilen, wenn wir mit unseren Mitmenschen und mit uns selber im Reinen sind.

Es ist entscheidend, wie wir reden, denken und handeln. Wir glauben oft, dass es bedeutungslos sei, was wir über uns selbst oder über andere in der Vergangenheit gedacht oder gesagt haben. Das ist ein Irrtum, denn jede Saat geht unweigerlich auf!

Wir sind von Gott aufgerufen, ein Leben im Licht zu führen. Nichts soll im Dunkeln geschehen. Wo wir unseren Teil in Ordnung bringen, verändert sich plötzlich auch die Situation in unserem Umfeld. Diese Botschaft ist doch so mutmachend!

Buch zum Thema:
Christoph Häselbarth: Saat und Ernte

Datum: 21.05.2005
Autor: Hans Keller
Quelle: Männerforum

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