Ehe es zu spät ist

Nachdenken

Er lächelt mit wachen Augen den Betrachter an. Doch Martin ist nicht mehr. Knapp viereinhalb Monate hat er gelebt, von November 2003 bis am 20. März. Nun bringt die Regionalzeitung sein Bild in der Monatsbeilage auf der Gedenkseite. Es steht zwischen den Fotos zweier Frauen mit Jahrgang 1942 und 1910. Die meisten Verstorbenen auf der Seite wurden 60, 70 oder 80 Jahre alt.

Das Bild lässt einem nachdenken. Viereinhalb Monate. Wieviel Zeit ist uns zum Leben gegeben? Wir wissen es nicht. Keine, keiner weiss es. Die Statistik zur Lebenserwartung gibt bloss einen Durchschnittswert; sie tröstet nicht.

„Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, damit wir klug werden:“ So hat ein alter Mann gebetet, in einem Psalm, der in der Bibel überliefert ist. Uns Menschen zeichnet aus, dass wir zeitig über das Sterben nachdenken und Konsequenzen ziehen können. Das wäre Klugheit.

Der erste Teil der Bibel deutet mehrfach das Sehnen nach einem Leben jenseits von Leid und Tod an. Menschen in der Zeit vor Jesus Christus wussten, dass sie nach ihrer irdischen Existenz vor Gott treten würden. Doch wie? Und wer konnte ihnen Gewähr geben, dass sie von Gott angenommen würden?

Mit Jesus ist die grosse Wende eingetreten. Er starb und weilte darauf im Reich der Toten. Sein Tod war aber nicht die Folge der Trennung von Gott, da er im Leben sündlos geblieben war; darum hatte der Tod keine bleibende Macht über ihn. Vielmehr wurde der Tod – die Macht, die uns Menschen zu gross ist – durch Jesus Christus besiegt, grundsätzlich entmachtet.

Diesen Sieg über den Tod machte Gott offenbar, als er Jesus am dritten Tag, an Ostern, leibhaftig aus dem Grab auferweckte. Jesus gewann in diesem Moment ein ewiges, unzerstörbares Leben, das der Totalität des Geistes von Gott entspricht.

Was heisst das für uns? Noch reisst der Tod Menschen aus dem Leben. Unser Leib bleibt dem Tod verfallen, wir kommen nicht gegen ihn an. ABER wir können uns in dieser Zeit verbünden mit dem, der ihm die Macht genommen und das ewige Leben ans Licht gebracht hat. So hat der Tod nicht mehr das letzte Wort. Was in der Ewigkeit geschieht, bestimmt Gott.

Er will uns retten. Das unzerstörbare Leben sagt Gott allen zu, die sich Jesus anvertrauen und ihr Leben unter seiner Regie führen. Im Gespräch mit Martha, deren Bruder Lazarus gestorben war, brachte es Jesus auf den Punkt.

Bevor er Lazarus ins irdische Leben zurückrief, sagte er zu ihr: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer mich annimt, wird leben, auch wenn er stirbt. Und wer lebt und sich auf mich verlässt, wird niemals sterben, in Ewigkeit nicht. Glaubst du mir das?“

Datum: 04.09.2004
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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