Mehr frommes Fernsehen in Deutschland

Wetzlar. Seit Ende 2002 strahlt Bibel TV rund um die Uhr Sendungen aus; im März dieses Jahres hat ERF, der bei Bibel TV ein zweistündiges Fenster hatte, den digitalen Fernsehkanal ERF eins gestartet. Die ProChrist-Abende vor Ostern wurden (neben der verschlüsselten Ausstrahlung von ProChrist selbst) allein bei ERF gesendet.

An der Mitgliederversammlung der Evangelischen Nachrichtenagentur idea Ende April in Wetzlar kritisierte Henning Röhl, Geschäftsführer von Bibel TV, das getrennte Vorgehen. Beide Sender peilten dieselbe Zielgruppe an. Eine Zersplitterung könne man sich nicht leisten. Das getrennte Vorgehen schade dem Evangelium, sagte Röhl. Die Verantwortlichen hätten nicht genug miteinander geredet.

ERF-Programmdirektor Udo Vach verwies darauf, dass der ERF seit 25 Jahren Fernsehsendungen produziert. „Wir waren mit unseren Programmen bei Bibel TV immer weniger identifizierbar." Der ERF produziert neben TV drei Radioprogramme und über ein Dutzend Internet-Angebote, die untereinander verknüpft sind. (Auf ERF eins ist auch das Schweizer ERF-Radioprogramm Life Channel zu hören.)

Vach erläuterte, ERF eins verstehe sich „nicht als ökumenischer, sondern als evangelischer Sender". So erhalte Joyce Meyer, die seiner Ansicht nach den christlichen Glauben mit der Kraft positiven Denkens verbinde, beim ERF keine Sendezeit. Die ProChrist-Mitgliederversammlung habe über die Ausstrahlung der Chemnitzer Abende entschieden. Die beiden Seiten hätten vereinbart, nur Gutes übereinander zu sagen.