FCG-Pastor Matthias Truttmann

«Ein 'Awakening Europe' in der Schweiz würde mich besonders freuen!»

«Awakening Europe» in Wien sorgte rund um das Segensgebet für den Altkanzler Sebastian Kurz für Schlagzeilen. Der Medienwirbel ist inzwischen abgeflacht, nicht aber die Auswirkungen der Veranstaltung. FCG-Pastor Matthias Truttmann war in Wien dabei. Auch sein Herz schlägt für eine Erweckung Europas. Im Interview mit Livenet erzählt er, wie er den Event erlebte und was er sich von der Bewegung erhofft – auch für die Schweiz.
Matthias Truttmann

Matthias Truttmann, Mitte Juni trafen sich 10'000 Christen aus evangelischen und katholischen Kirchen zum «Awakening Europe»-Event in Wien. Warum waren Sie dort als Schweizer Freikirchenpastor dabei? Haben Sie eine offizielle Funktion bei «Awakening Europe»?
Matthias Truttmann: Ich war als Schweizer Freikirchenpastor unter anderem aus dem Grund in Wien, weil ich mit dem Initiator von «Awakening Europe», Ben Fitzgerald, persönlich befreundet bin. Ich stehe voll hinter Bens Vision: Leidenschaftlich für Europa eintreten und – ähnlich wie Reinhard Bonnke in Afrika – mit grossen Events auch in Europa evangelistisch wirksam zu sein. Ich liebe es, Bens Team als Pastor zu unterstützen. Wir als Gemeinde sind mit «Awakening Europe» freundschaftlich verbunden. Ich bin ausserdem bei der Bewegung «Europe shall be saved» dabei. Das ist alles wie eine grosse Königsreichsfamilie eng miteinander verknüpft. Wir teilen den Auftrag, Europa frisch und in neuem Mass für Jesus zu erreichen.

Und was bleibt Ihnen von der Konferenz in Wien in Erinnerung?
Es hat mich in Wien ganz besonders gefreut, dass an jedem Abend beim Aufruf mehrere Hundert Menschen nach vorne gingen, um ihr Leben Jesus zu geben. Das war wirklich eindrücklich! Gegen Ende der drei Tage waren es fast 1’000 Leute, mit denen Mitarbeiter Kontakt aufnahmen und die Entscheidungskarten ausfüllten. Jetzt sind sie daran, diese Menschen mit den jeweiligen Gemeinden zu connecten. In den letzten Jahrzehnten ist in Europa der Glaube kleiner geworden, dass bei Grossveranstaltungen Menschen einem Aufruf folgen. Das ist definitiv nicht mehr so. Das haben «Awakening Europe» und andere Anlässe gezeigt. Das zweite, was mir geblieben ist, war die grosse Anzahl von Leuten, die mit Freude, kreativ, ohne Menschenfurcht, nicht fromm und nicht militant bei den Strasseneinsätzen die Stadt fluteten und die Liebe von Jesus weitergaben. Auf der Strasse hatten Leute eine Begegnung mit Jesus, Heilungen geschahen und viele Menschen bekehrten sich.

In den säkularen Medien wurde der Gastauftritt von Altkanzler Sebastian Kurz recht umstritten kommentiert. Haben Sie Verständnis dafür, dass dies in der Öffentlichkeit schlecht ankommt oder was ist Ihre Meinung dazu?
Meiner Meinung nach kommt in den Medien selten ein christlicher Anlass gut weg. Es gibt meistens Kritik. Das habe ich nicht anders erwartet. Ich finde es grossartig, wie in Wien fast zwei Wochen lang in den Medien über «Awakening Europe» berichtet wurde – ganz klar im Zusammenhang mit Sebastian Kurz und dem Segensgebet. In Österreich hat es aber einiges ausgelöst. Die katholische Kirche, die grossmedial sehr positiv hervorgehoben wurde, brachte eigentlich Unverständnis gegenüber der Kritik zum Ausdruck. Es wurde nicht nur Sebastian Kurz ans Awakening eingeladen, sondern Leute von allen politischen Richtungen, aber er war der einzige, der gekommen ist.

«Awakening Europe» hat ja nicht gerade bescheidene Ziele. Man hat sich nicht weniger als die Initiierung einer Erweckung in Europa auf die Fahne geschrieben. Wie könnte diese Ihrer Meinung nach konkret kommen?
Die Vision von «Awakening Europe» kommt aus dem Missionsbefehl heraus, dass wir zu allen Nationen gehen sollen. Es geht dabei nicht in erster Linie darum, eine Erweckung zu entfachen, sondern darum, dass Leute Jesus kennenlernen und dass die prozentual tiefe Zahl von wiedergeborenen Christen in Europa deutlich zunimmt. Die aktive Präsenz von «Awakening Europe» in den Städten wird über die Monate und Jahre hinweg hier in Europa eine Veränderung der Atmosphäre und des Bewusstseins nach sich ziehen. Jesus wird wieder zum Thema und Menschen, die nicht gläubig sind, kommen mit Jesus und dem Evangelium in Berührung. Das ist das Herz von «Awakening Europe».

Erleben Sie in der FCG Aarau auch schon gewisse Zeichen einer Erweckung oder zumindest kleine Aufbrüche, die darauf hindeuten, dass Gott auch bei uns in der Schweiz etwas vorbereitet?
Ich erlebe bei uns in der Schweiz, dass das «aufbrüchliche» Aufwachen seit ein paar Jahren bereits im Gang ist. Bei immer mehr Christen und Gemeinden ist ein Hunger und eine Sehnsucht vorhanden, natürlich und übernatürlich in unserem Land wirken zu wollen und sich als Christen nicht einfach um sich selbst zu drehen. Konkret als Pastor der FCG Aarau würde ich sagen, dass wir seit etwa vier Jahren eine markante Zunahme an Bekehrungen und Gottesbegegnungen feststellen, die die Gemeindemitglieder in ihrem Alltag erleben. Hier sehe ich, dass vom Heiligen Geist nicht nur etwas vorbereitet wird, sondern dass es bereits aktiv begonnen hat und immer mehr ins Rollen kommt.

Der nächste «Awakening Europe»-Event wird im Sommer 2020 in den Niederlanden stattfinden. Wann kommt man eigentlich mit dem Movement in die Schweiz? Ist dies schon konkret angedacht?
Ja, nächstes Jahr geht es nach Holland. Ob das «Awakening Europe» auch einmal in der Schweiz stattfindet, weiss ich nicht. Das wäre cool! Bis jetzt ist noch nichts Konkretes angedacht. Das Team schaut jeweils von Jahr zu Jahr, wo es als nächstes hingehen könnte und wo Möglichkeiten offenstehen. Wir haben auch noch weitere grosse europäische Länder um uns herum wie Italien oder Frankreich, wo es «Hammer» wäre, wenn wir dort ein Awakening machen könnten. Aber «Awakening Europe» bei uns in der Schweiz, das würde mich natürlich besonders freuen.

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Datum: 03.07.2019
Autor: Florian Wüthrich / Annina Morel
Quelle: Livenet

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