AIDS

Grosseltern sorgen für 14 Enkel

Chao und Ndala hatten zwölf Kinder. Nun sorgen sie für 14 Enkel – oder versuchen es. An AIDS stirbt in südafrikanischen Ländern wie Malawi eine halbe Generation weg. Vom Hilfswerk Tear Fund eingeladen, macht Afrikanerin Stella Kasirye in diesen Tagen in der Schweiz auf die gewaltige Not aufmerksam und berichtet, wie geholfen werden kann.
14 Enkel – kommen noch mehr Waisen dazu?
Die Hände in den Schoss legen können Chao und Ndala nicht.
Stella Kasirye besucht die Grossfamilie

Viele tausend Eltern im südafrikanischen Land Malawi sind an AIDS gestorben. Die Lage der Hinterbliebenen, Grosseltern wie Kinder, hat sich durch die Dürre des letzten Jahres verschlimmert. Das Hilfswerk Tear Fund beteiligt sich an einem Hilfsprojekt, das den Familien Samen und Dünger, aber auch Beratung und geistliche Betreuung schenkt.

Das grosse Sterben – im besten Alter

Chao Mapkuna und Ndala Tambala hatten zwölf Kinder. Alle waren verheiratet und hatten Kinder. 1995 starben eine Tochter und ihr Ehemann. Die Grosseltern übernahmen die Pflege der drei Waisenkinder. Dies wiederholte sich bis 2001 immer wieder: Fünf Töchter und ihre Ehemänner starben innerhalb von sieben Jahren!

Die Symptome deuten auf AIDS, ihnen wurde jedoch im Spital nie gesagt, woran sie litten. Die Verstorbenen hinterliessen gesamthaft 14 Kinder. Alle leben nun bei den Grosseltern. Sie sind heute zwischen drei und 18 Jahren.

„Gott wird uns helfen“

Die Grosseltern, die nun erneut eine Grossfamilie haben, erhalten seit einigen Jahren Unterstützung – mit Samen. Die Kinder helfen fast alle auf den Feldern mit. Weil viele noch klein sind, leben auch die zwei Teenager Maxwell und Pirirani, Kinder einer weiteren Tochter, bei ihnen. Sie helfen auf dem Feld mit und betreuen die Kinder.

Wenn die Grosseltern einmal sterben, werden die beiden sich um ihre Neffen kümmern. Auf die Frage, wie sie dies empfinden, sagen sie: „Gott wird uns helfen.“ Maxwell und Pirirani haben noch drei kleine Geschwister, die bei den Eltern leben.

Dünger zurückzahlen

Chao und Ndala haben eigene Felder von Mais und Casava. Weil sie vom US-Hilfswerk ‚World Relief’ während der Hungersnot Dünger erhielten, fiel ihre Ernte gut aus. Jetzt wo das Schlimmste vorbei ist, müssen sie den Dünger, den sie dieses Jahr erhielten, zurückzahlen. Das fällt ihnen schwer, die Summe ist gross, umgerechnet gegen 80 Franken.

Im Club (geleitete Selbsthilfegruppe) lernen sie, was sie anpflanzen sollen: Reis zum Verkaufen und Mais zur Selbstversorgung. Weiter ermutigt man sie, die Kinder zu behalten; in anderen Familien werden sie oft missbraucht.

Schule als Weg in ein besseres Leben

Mit der Hilfe von aussen ist es möglich, dass die Kinder zur Schule gehen, auch während der Erntezeit. Die Grosseltern hoffen, dass ihre Kinder die Schule ganz absolvieren können. Sie möchten, dass sie später einen Beruf lernen und arbeiten, als Lehrer oder Arzt.

Ein Sohn von Chao und Ndala liegt krank im nahgelegenen Spital. Sie wissen nicht, was er hat. Die Grossmutter ist sehr traurig. Sie fährt ins Spital, wo sie ihrem Sohn die Mahlzeit kocht und ihn pflegt. Die Erinnerung an den Verlust der letzten fünf Kinder kommt hoch. Werden die Grosseltern bald weitere Sprösslinge aufnehmen müssen?

Infos aus erster Hand

Die Uganderin Stella Kasirye engagiert sich seit vielen Jahren für die AIDS-Kranken im südlichen Afrika. Die Leiterin der christlichen Entwicklungsorganisation World Relief Malwi koordiniert sie ein sozial-diakonisches Hilfsprojekt, an dem sich Tear Fund Schweiz beteiligt.

Stelle Kasirye weilt auf Einladung von Tear Fund diese und die nächste Woche in der Schweiz (Kontakt: Tanja Köppel, 044 447 44 00). Sie hält Vorträge an folgenden Orten:

Adelboden
03.11.2004
Kirchgemeindehaus Adelboden
20.00

Berg TG
14.11.2004
Evangelische Landeskirche
Ende der Kirchstr., 8572 Berg
9.30

Bischofszell
07.11.2004
Evangelische Landeskriche (Johanneskirche)
9220 Bischofszell
19.30

Dübendorf
31.10.2004
Reformiertes Kirchgemeindezentrum(ReZ)
Bahnhofstr. 37, 8600 Dübendorf
19.00

Fribourg
08.11.2004
Dachstock des ref. Kirchgemeindehauses
Rue Guillaume-Techtermann 8a, 1700 Fribourg
19.15

Müllheim
07.11.2004
Evangelische Kirche Müllheim TG
10.00

Müllheim
07.11.2004
Evangelische Kirche Müllheim TG
11.00

Pfäffikon ZH
11.11.2004
Ref. Kirchgemeindehaus
Seestr. 45, 8330 Pfäffikon ZH
17.30

Riehen
10.11.2004
FEG Riehen
Erlenstr. 47, 4125 Riehen
19.00

Uster
09.11.2004
Kirchgemeindehaus Kreuz
Zentralstr. 40, 8610 Uster
20.00

Zürich
02.11.2004
Promenadengasse 4, 8032 Zürich
19.30

Datum: 02.11.2004
Autor: Peter Schmid

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