«Wird nicht wieder vorkommen»

Entschuldigung für «unglückliche Bemerkung» gegenüber Evangelikalen

Der französische Innenminister Gérald Darmanin hatte die Evangelikalen ein «sehr wichtiges Problem» genannt». In einem Gespräch mit dem CNEF nannte sein Berater für Religionsfragen diese Bemerkung jetzt «unglücklich».  
Gérald Darmanin (Bild: Twitter Gérald Darmanin)

Der Präsident und der Generaldirektor des französischen «Nationalen Rates der Evangelikalen» CNEF trafen sich jetzt mit dem Berater des Innenministers für religiöse Angelegenheiten, um dessen neueste Bemerkungen zu diskutieren. In einem Interview mit dem TV-Sender C News hatte Innenminister Darmanin erklärt, Evangelikale seien «ein sehr wichtiges Problem (…), offensichtlich nicht ein Problem wie der Islamismus, der terroristische Angriffe und Tote bewirkt». Der CNEF erklärte nach dem Gespräch, dass «im Zusammenhang mit der Gesetzesvorlage, die den Säkularismus und die Prinzipien der Republik stärken soll, unangebrachte Bemerkungen von Ministern und Volksvertretern viele evangelikale Protestanten in Frankreich und verschiedenen europäischen Ländern beleidigt haben». Daraufhin hätten sie «den Minister zur Rede gestellt und gleichzeitig der Versuchung widerstanden, sich als Opfer aufzuspielen und einen Mediensturm zu erzeugen», weil das «nicht notwendigerweise das Modell von Christus widerspiegelt».

«Unglückliche Bemerkung»

Nach dem CNEF hat der Berater des Innenministers für religiöse Anliegen nun «anerkannt, dass die gewählten Ausdrücke unglücklich gewesen seien. Sie könnten eventuell für sehr spezielle Fälle gelten, aber nicht für Evangelikale im Allgemeinen».

Er versprach auch, dass «diese schlechte Erfahrung sich nicht wiederholen solle» und bekräftigte, dass Darmanins Rede zum 10. Jahrestag des CNEF im letzten Herbst «in vollem Umfang gültig» sei. In seinem Beitrag zu diesem Online-Event hatte der Innenminister unter anderem festgehalten, dass «ein guter Gläubiger es oft möglich macht, ein guter Bürger zu sein»; ebenfalls hatte er dem CNEF für die «Beziehung des Vertrauens» zum Staat gedankt.

Gebet für die Gesetzesvorlage

Der Entwurf des kontroversen sogenannten «Anti-Separatismusgesetzes» wird im Moment im Parlament diskutiert und soll im März von den Senatoren geprüft werden. «Wir sind uns bewusst, was in Bezug auf die Religionsfreiheit hier auf dem Spiel steht und bitten um Gebet» hatte der CNEF bekanntgegeben und in einer offenen Videokonferenz am 11. Februar die Gesetzesvorlage analysiert. «Möge der Geist Gottes uns mit Weisheit und Mut helfen», schloss der CNEF.

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Datum: 18.02.2021
Autor: Evangelical Focus / Reinhold Scharnowski
Quelle: Evangelical Focus

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