Ein Muslim auf der Suche

Die Frage, die alles veränderte

Markus hat eine Mission: Der eifrige Student und strenggläubige Muslim will junge Christen überzeugen und auf den «richtigen Weg», den Islam, bringen. Doch als er einem jungen Chinesen eine Frage zum Himmel stellt, verwirrt ihn dessen Antwort – und eine lange Suche beginnt.
Ein indonesischer Muslim auf der Suche (Symbolbild)

Sein Vater leitet eine islamische Universität in West Java, Indonesien, er selbst ist eifriger Student der islamischen Gesetze: Markus (Name geändert) ist der ganze Stolz seines Vaters. Er gehört zu einer Volksgruppe, die sehr strenggläubig muslimisch ist, Christen und Kirchen der Region werden regelmässig angegriffen.

Doch Markus studiert nicht nur, er ist auch sehr engagiert in einer islamischen Jugendorganisation. Und er verfolgt eine Mission: Er möchte christliche Jugendliche erreichen, sie von seiner «einzig wahren» Religion überzeugen und auf den «richtigen Weg» bringen.

«Ich weiss, dass ich in den Himmel komme»

Im Zusammenhang mit dieser Mission lernt Markus eines Tages einen jungen chinesischen Christ kennen – und beginnt eifrig, ihn über den Islam aufzuklären. Das Christentum, so Markus, war vielleicht vor 2000 Jahren relevant, ist es heute aber nicht mehr. «Es ist egal, ob das Christentum eine echte Religion ist oder nicht», antwortet ihm der Chinese. «Das einzig Wichtige ist, dass ich sicher weiss, dass ich in den Himmel komme!» Diese Antwort hat Markus nicht erwartet. Was für ein arroganter Junge, denkt er. Wie kann er es wagen, so etwas zu behaupten?

Fragen zum Himmel

Doch Markus lässt nicht locker. «Was macht es für dich so einfach, in den Himmel zu bekommen? Gehört er etwa deinem Vater?», spottet der junge Muslim. – «Ja, er gehört meinem Vater!» – «Wer ist denn dann Gott für dich?» – «Mein Gott ist Jesus!»

Damit endet das Gespräch – doch die Worte des Chinesen lassen Markus nicht los. Vor allem der Name «Jesus» macht ihn neugierig. Niemand spricht von Allah als seinem Vater. Warum sind Christen so sicher, dass sie in den Himmel kommen? Warum gehört der Himmel ihrem Vater?

Auf der Suche

Fragen über Fragen tauchten auf – und Markus beschliesst, mehr über das Christentum herauszufinden. Denn nur so kann er Christen überzeugen und zum Islam konvertieren. Im Koran wird Jesus als Isa beschrieben. Markus findet heraus, dass Isa (Jesus) wiederkommen wird, um Satan zu töten, die Menschen zu richten und alles Schlechte zu zerstören. Markus ist verdutzt. Im Koran heisst es, dass nur Allah die Menschen richten darf und dass Mohammed der letzte Prophet war. Wieso kommt Isa dann erneut auf die Erde? Wer ist dieser Isa?

«Isa ist die Wahrheit!»

Markus weiss, wer ihm helfen kann: sein Vater! Zu seinem Erstaunen bestätigt der ihm, dass Isa wiederkommen wird, er bittet seinen Sohn jedoch, das Forschen sein zu lassen. Doch Markus hört nicht damit auf. Er fragt weiter, kauft sich eine Bibel und beginnt, ihren Inhalt mit dem Koran zu vergleichen. Drei Jahre lang dauert seine Suche. Nach und nach wächst die Überzeugung in ihm, dann weiss er es mit Sicherheit: Isa ist die Wahrheit! Als er seinem Vater davon erzählt, ist dieser ausser sich: «Ich hab dir doch gesagt, dass du die Bibel nicht lesen sollst!», schreit er den Sohn an. Markus antwortet ihm: «Nein, Vater, ich bin immer noch Muslim. Ich habe nur herausgefunden, dass Isa die Wahrheit ist, Gottes Wort!» Doch sein Vater wird immer zorniger, schlägt Markus mit einem Stock und schmeisst seinen einzigen Sohn aus dem Haus.

In seiner Verzweiflung sucht Markus einen Pastor auf. Dort lernt er mehr über die Bibel und übergibt sein ganzes Leben Jesus – er wird Christ. Dann entschliesst er sich, eine Bibelschule in Singapur zu besuchen. Zwölf Jahre lang hat er keinerlei Kontakt zu seinen Eltern. In der Zwischenzeit wird er Pastor – und spürt, dass Gott ihn zurück nach West Java ruft, um dort die Menschen für Isa, für Jesus Christus zu gewinnen.

Eine neue Mission

Doch sein Leben ist nicht einfach. Markus besucht muslimische Dörfer und viele Menschen entscheiden sich für Jesus Christus. Doch er erhält auch viele Morddrohungen. Einmal musste er aufgrund der grossen Gefahr sogar das Land verlassen. Heute lehrt Markus über 8000 Christen mit muslimischem Hintergrund, weil er so viel über das Christentum und den Islam weiss. «Ich konzentriere mich darauf, junge Leute in unserem Jüngerschaftszentrum auszubilden, damit sie zu Leitern werden», berichtet er. Darin wird er auch von der internationalen Organisation Open Doors unterstützt.

Ein Gebet wird erhört

In den zwölf Jahren, in denen er nichts von seinen Eltern hörte, hat Markus doch jeden Tag für seine Eltern gebetet – und dafür, dass auch sie die Wahrheit in Jesus Christus finden können. Und Gott erhörte sein Gebet: Vor vier Jahren erlebte sein Vater, wie seine Frau durch ein Wunder geheilt und nicht mehr operiert werden musste. Markus berichtet: «Mein ältester Sohn war damals neun Jahre alt und sagte seiner Grossmutter, dass Isa heilen kann. Nach der Heilung begann mein Vater, die Bibel zu studieren und eines Tages sagte er mir einfach: 'Dein Glaube ist der richtige!'» In dem Moment versöhnten sich Vater und Sohn.

Zum Thema:
Ex-Muslim Mohammed: «Dank einem Imam fand ich zu Christus»
Ex-Muslim Ibrahim: Auf der Suche nach Antworten
Rat eines Ex-Muslim: Dem Dschihad mit biblischer Liebe die Wurzel entziehen

Datum: 18.01.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Evangelical Focus

Werbung
Livenet Service
Werbung