Allianzgebetswoche 2016

Tag 2: Wenn Beziehungen zerbrechen

Vom 10.-17. Januar stehen Christen auf der ganzen Welt im Rahmen der Allianzgebetswoche zusammen und beten für aktuelle Anliegen. In diesem Jahr steht das Gleichnis des verlorenen Sohnes im Zentrum. Livenet publiziert täglich einen Gedankenanstoss.
Allianzgebetswoche 2018
Wenn Beziehungen zerbrechen / Illustration von Joel Büchli

«Der Jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Gib mir, Vater, das Erbteil, das mir zusteht. Und er teilte Hab und Gut unter sie.» Lukas 15,12

Das Erbe verteilen, so lange es dem Senior noch gut geht – das ist doch vernünftig, mögen wir sagen. Ja, wenn es freiwillig geschieht. Wenn es aber von den Erben gefordert wird, ist es unverschämt.

Zerbrochenes Vertrauen

Im Orient sogar eine Unmöglichkeit! Geerbt wird erst nach dem Tod des Vaters. Heisst also: Für den Sohn ist der Vater schon so gut wie tot! Respekt gegenüber dem Vater hat er keinen, Liebe für ihn schon gar nicht. Ich will alles – und zwar jetzt! Ich will nicht warten, bis «der Alte das Zeitliche segnet». Es geht im Grunde gar nicht um das ihm zustehende Erbe, sondern um zerbrochenes Vertrauen, verlorene Liebe. Die Forderung des Sohnes meint: Ich will meinen Anteil jetzt. Ich will sein wie du, aber ohne Verbindung zu dir, ohne Bindung an dich!

Jesus will kein Familiendrama erzählen. Es geht ihm um das Verhältnis menschlicher Töchter und Söhne zum himmlischen Vater. Deshalb ist der Sündenfall in 1. Mose 1 ein Schlüssel zum Verstehen: Nachdem Adam und Eva sein wollten wie Gott, müssen sie sich vor ihm verstecken. Das «paradiesische» Vertrauen ist zerbrochen. Die Beziehung ist nachhaltig gestört, nämlich für alle Nachkommen bis heute.

Was mag in dem Vater vorgegangen sein?

Jesus erzählt uns nicht, was in dem Vater vorgegangen ist. Seine Gefühle erahnen wir erst bei der überraschenden Rückkehr des Sohnes. Kränkung und Zorn waren es wohl nicht. Viel mehr tiefe Traurigkeit über die nicht erwiderte oder nicht verstandene Liebe, über die zerbrochene Vertrauensbeziehung zwischen Vater und Sohn.

Können wir uns vorstellen, wie es dem göttlichen Vater heute geht, wenn ein menschlicher Sohn, eine Tochter sich so lossagt von ihm? Es ist ihm nicht gleichgültig, sondern es zerreisst ihm fast das Herz. Es wäre gut, wenn wir «älteren» Söhne und Töchter uns von dieser Liebe Gottes zu seinen verlorenen Kindern anstecken liessen.

Autor: Axel Nehlsen, Leiter des Arbeitskreises Gebet der Deutschen Evangelischen Allianz

Gebet

Danken
Für Gottes unbegreifliche Liebe, die Freiheit beinhaltet.

Bekennen
Wo wir die «verlorenen» Söhne und Töchter innerlich längst abgeschrieben haben und uns nicht um ihr Heil kümmern.

Bitten
Für Menschen, die sich von Gott wieder abgewandt haben und solche, die Gott nicht zu brauchen meinen.
Für Seelsorge- und Beratungsdienste, für evangelistische Initiativen und Jüngerschaftskurse.
Für Gebetsgruppen.
Für Elternlose, Heime, Jugendliche mit Suchtproblemen.

Wichtige Links:

Datum: 11.01.2016
Autor: Axel Nehlsen
Quelle: Deutsche Evangelische Allianz

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