Steinreich

Wahrer Reichtum

Muss ich reich sein, um glücklich zu sein? Wie viel Geld brauche ich, um glücklich zu sein? Gedanken vom «steinreichen» Tourismus-Fachmann Christoph Gysel.
Steinreich
Christoph Gysel

Wir Saaser sind reich. Steinreich. Zumindest prägen unzählige Steine und Felsbrocken unsere Landschaft. Die Frage bleibt: Wer ist wirklich reich? Derjenige, der viel hat, mit seinem Geld Macht ausüben kann? Letzte Woche nahm ich als Vertreter der Tourismusorganisation an der Generalversammlung der Bergbahnen Saas Fee teil. Ich vertrat Aktien im Wert von fast 1,5 Millionen Franken. Ich fühlte mich sehr reich. Für einige Stunden Millionär zu sein, tat gut. Als dann der Grossaktionär im Alleingang den Verwaltungsrat auswechselte, musste ich erkennen, dass eine Million nicht unbedingt viel ist.

Bei einem meiner letzten Krankenhausaufenthalte teilte ich das Zimmer mit einem sehr wohlhabenden Mann. Er hat eine gutgehende Firma, unzählige Liegenschaften, viel Macht. Doch es ging mit ihm zu Ende. Er schmiss zwar vom Sterbebett aus noch einen ungeliebten Mieter aus einem seiner Häuser, demonstrierte noch einmal seine Macht. Seine Kinder aber haben ihn nie besucht. Sie wollten mit ihm nichts mehr zu tun haben. Reich und doch so arm.

Aristoteles Onassis - einer der Reichsten seiner Zeit - hatte wohl recht, wenn er sagte: «Ein reicher Mann ist oft nur ein armer Mann mit sehr viel Geld.» Persönlich bin ich nicht wohlhabend. Aber ich fühle mich reich. Bin glücklich, an einem der schönsten Orte der Welt zu leben. Inmitten dieser einzigartigen Berg- und Gletscherwelt. Bin dankbar für meine Familie. Freue mich darüber, dass ich mich trotz angeschlagener Gesundheit noch engagieren kann. Natürlich auch darüber, dass ich immer noch schreiben kann. Ich bin glücklich, mit Menschen unterwegs sein zu können. Und letztlich bin ich sehr dankbar, dass ich mich in Gottes Hand weiss. Echt, ich bin reich.

Christoph Gysel ist Pastor und Tourismus-Fachmann in Saas Grund.

Diesen Artikel hat uns «Idea Spektrum Schweiz» zur Verfügung gestellt.

Buch zum Thema:
Mäuse, Motten & Mercedes. Biblische Prinzipien für dem Umgang mit Geld

Datum: 14.02.2013
Autor: Christoph Gysel
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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