I.S.

Zwei Buchstaben lösen in diesen Wochen Angst und Schrecken aus

Durch den «Islamischen Staat» – kurz I.S. – wird die Völkergemeinschaft mit einer humanitären Katastrophe von unfassbarem Ausmass konfrontiert. Über alle Gräben hinweg formiert sich Widerstand. Doch kann so ein «heiliger» Krieg mit Raketen gestoppt werden? Ev.-ref. Pfarrer Joachim Hermann hat sich dazu Gedanken gemacht.
IS-Kämpfer mit Fahne

Laut I.S. ist Mohammeds Aufruf, die Ungläubigen zu verfolgen und zu töten, wörtlich gemeint. Wer diesem Befehl nicht folgt, ist kein richtiger Moslem und wird selber wie ein Ungläubiger behandelt. Im Namen des Islam werden Juden, Christen und liberale Muslime in Syrien und im Irak hingeschlachtet und ein nicht endender Flüchtlingsstrom ausgelöst. Die Völkergemeinschaft ist mit einer humanitären Katastrophe von unfassbarem Ausmass konfrontiert. Über alle Gräben hinweg formiert sich Widerstand. Doch kann so ein «heiliger» Krieg, kann Hass, mit Raketen gestoppt werden?

Gottes Wort hat mehr Kraft als Waffen

Aus der Geschichte wissen wir: Hass-Predigten können Kriege entfachen. Aber Kriege lösen keine Probleme, sondern bringen nur neues Elend. Aus der Bibel lernen wir, dass Gottes Wort mehr Kraft hat als Waffen und Gewalt. Und dass seine Liebe stärker ist als alles Böse dieser Welt. Auch Jesus hat Konfrontationen mit Menschen, die von einem Geist, der hasst und tötet, getrieben sind. Wie verhält sich Jesus? Er redet offen: «Ihr habt den Teufel zum Vater, und ihr tut das, was er will: Der ist ein Mörder und ein Lügner von Anfang an.» Jesus weiss, dass dieser Mörder auch ihn selber töten wird durch Gesetz und Hände von Menschen. Hat er damit verloren? Hätte er besser zu den Waffen gerufen? Doch diese Waffen könnten ja nur die menschlichen Werkzeuge des Bösen treffen.

«Überwindet das Böse mit Gutem!»

Was Jesus tut, ist einmalig. Er greift nicht Menschen an. Er orientiert sich an Gottes Vorbild: «dieser lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute». Und er ruft seine Nachfolger auf: «Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, so werdet ihr Kinder eures Vaters im Himmel!» (die Bibel, Matthäus Kapitel 5, Verse 44-45). Und weiter heisst es im Römerbrief Kapitel 12, Vers 21 (Hervorhebung durch Autor): «Lasst euch nicht vom Bösen überwinden! Überwindet das Böse mit Gutem!».

Bevor Menschen zu Waffen greifen, um zu töten, hören sie Worte von Hass und Lüge. Während den Präsidenten unserer Zeit keine andere Wahl bleibt, als Kugeln und Raketen zu senden, sollten wir übrigen Bürger unsere Zeit nützen und «unserem General» folgen. Er hat Worte voller Leben, Liebe und heilender Kraft. Wo wir diese befreienden Worte aufnehmen und sie aussprechen gegenüber den Menschen, denen wir begegnen in unseren Strassen, unserem Land, wird Leben und Freiheit gesät. Dies kann nicht durch Hass und Lüge geraubt werden.

Übrigens: «I.S.» ist auch die griechische Abkürzung für «Jesus Soter» – «Jesus ist Retter».

Zum Autor

Joachim Hermann ist Pfarrer der ev.-ref. Landeskirche in Buchen.

Datum: 05.10.2014
Autor: Joachim Hermann
Quelle: Sonntagsblatt Berner Oberländer

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