24h Challenge

Erfolg – menschliche Perspektive oder Gottes Sicht?

Die Jugendarbeit «SHINE»
24H-Challenge von SHINE (Bild: Claudine Zberg)
Das Team der 24H-Challenge
Helfen bei der Stadtreinigung in Bern

von Campus für Christus machte sich vom 20. bis 21. August 2021 zum zweiten Mal auf, um 24 Stunden lang «Gutes zu tun». Doch was, wenn die Erwartungen zunächst nicht erfüllt werden? Ein Erlebnisbericht von Claudine Zberg.

«Lasst uns daher nicht müde werden, das zu tun, was gut und richtig ist. Denn wenn wir nicht aufgeben, werden wir zu der von Gott bestimmten Zeit die Ernte einbringen.» (Galater, Kapitel 6, Vers 9). Mit diesem Leitvers startete das motivierte Projektteam die Vorbereitungen zur 24h-Challenge. Ziel dieser Aktion war es, mit Jugendlichen in Bern (und der ganzen Schweiz) 24 Stunden lang andere Menschen zu beschenken und ihnen Gutes zu tun.

24 Stunden lang Gutes tun – ohne Pause?

Da ich diesen Sommer im Rahmen meiner Theologie-Ausbildung am «Seminar für biblische Theologie» in Beatenberg ein Praktikum an diversen Orten mache, wurde ich auch Teil von dieser 24h-Challenge. Im Vorfeld hatten wir einige Aktionen geplant, aber es sollte auch noch Raum geben für Spontaneität. Der Startschuss fiel um 18 Uhr live oder online in der «evangelischen Täufergemeinde» in Bern mit einer ersten Zoom-Session, in welcher uns Joelle und Simon begrüssten. Wen meine ich mit «uns»? Das betraf vor allem das Projektteam, die zusätzlichen Volunteers und unseren ersten Redner, Dave Wöhrle, der Freikirche «New Life Bern».

Wo bleiben denn alle?

Aber wo waren denn all die erwarteten Teenies? Leere. Niemand tauchte auf. Der Start war ernüchternd und deprimierend! Dave Wöhrle reagierte spontan auf die Situation und die Enttäuschung des Projektteams mit einem ermutigenden Input: Wenn wir nachher auf der Strasse auf Menschen zugehen, brauchen wir Mut. Doch woher nehmen wir diesen Mut? Dave verglich unsere Situation mit einem Zehn-Meter-Sprung ins Wasser: Der erste Schritt braucht extrem viel Überwindung und führt ins Ungewisse. Doch der Sprung selbst läuft von alleine. Das ist Gottes Wirken.

Als ein weiteres Bild nannte er einen dunklen Gang: Wenn wir diesen betreten, müssen wir uns im ersten Moment überwinden, diesen ersten Schritt zu tun. Sobald wir uns aber getraut haben, reagiert der Bewegungsmelder und schenkt das ersehnte Licht. So ist es auch bei Gott: Wenn wir mutig den ersten Schritt ins Ungewisse wagen, wird Gott alles Weitere führen.

Es geht doch noch los!

Nach dem Input stärkten wir uns geistig und körperlich mit Gebet und Sandwiches. Nach etwa 30 Minuten erreichte uns die frohe Botschaft, dass nun eine Gruppe vom ICF Bern unterwegs ist. Um die 30 Teenies füllten die zuvor leere Halle. Das war eine richtige Überraschung. Jetzt konnte es doch noch losgehen! Anja von «the four» übernahm eine Gruppe: Mit ihr konnten die Jugendlichen inspirierende Kreide-Botschaften auf den Strassen der Hauptstadt hinterlassen. Flo von «fahrbar» verschenkte mit den restlichen Teenies Süssgetränke auf den Strassen Berns.

In späteren Aktionen bedankten wir uns bei Tram-Chauffeuren für ihren späten Dienst mit einer Karte und Schokolade, verteilten Muffins an Passanten, halfen frühmorgens der Stadtreinigung beim Müllsammeln, verschenkten Kaffee und Gipfeli und vieles mehr.

Das Bundeshaus zu nächtlicher Stund

Mein Highlight war der nächtliche Gebetsspaziergang Richtung Bundeshaus, wo wir für unsere Regierung und unser Land im Gebet eingetreten sind. Im Dunkeln wirkte das beleuchtete Gebäude noch imposanter und Ehrfurcht ergriff mich. In diesem Gebäude werden wichtige Entscheidungen getroffen, die unser Land nachhaltig prägen, umso mehr ist unser Gebet gefragt.

Auch das Servieren von frischen Hot Dogs um drei Uhr morgens hat viele Nachteulen berührt und begeistert. Zu dieser Zeit verabschiedeten sich einzelne Helfer bereits Richtung Schlaflager, andere akzeptierten die Challenge und taten wirklich 24 Stunden lang Gutes.  

Erfolg oder Reinfall?

Insgesamt haben dennoch 65 Personen zeitweise an der Challenge teilgenommen und wurden auch selbst ermutigt, auf Menschen zuzugehen und Gutes zu tun. Für mich war die Challenge ein Erfolg: Viele Jugendliche und auch wir als Team wurden motiviert, einmal selbst aktiv zu werden und Gutes zu tun, ohne dass es sehr aufwändig sein muss.

Hätten wir uns mehr teilnehmende Personen erhofft? Klar, auf jeden Fall. Diese Challenge hat mir gezeigt, wie anspruchsvoll Teeniearbeit ist und dass viele Jugendgruppen momentan in einer Aufbruchphase sind. Dennoch hat sich der Anlass aus meiner Sicht gelohnt, weil wir ein positives Statement in der Stadt Bern gesetzt haben. Und über allem steht unser Leitvers: «Lasst uns daher nicht müde werden, das zu tun, was gut und richtig ist. Denn wenn wir nicht aufgeben, werden wir zu der von Gott bestimmten Zeit die Ernte einbringen.»

Gott schenkt die Ernte

Wir haben es uns zu Herzen genommen und sind nicht müde geworden. Wenn wir über die Worte «zu der von Gott bestimmten Zeit» nachdenken, dann wird mir wieder einmal mehr klar, dass Gott der Initiator ist und die Ernte schenkt – zu seiner Zeit. Aus menschlicher Sicht würden wir Erfolg anders definieren und vor allem mit Zahlen jonglieren. Doch Gott hat seine eigene Definition von Erfolg. Jede Person, die von uns angelächelt, ermutigt und beschenkt wurde, ist ein Erfolg. Welche Auswirkungen dieser Anlass auf die einzelnen Teenies und die Jugendarbeit in der Region Bern hat, weiss Gott allein. Im Gehorsam und Vertrauen sind wir losgelaufen und er wird die Ernte schenken zu seiner Zeit. Lasst uns daher nicht müde werden, Gutes zu tun!

Zum Thema:
SHINE-Initiative: Wer schafft es, 24 Stunden lang Gutes zu tun?
«Steps»: Neue Impulse für die Jugendarbeit
BlessBern: Wie Jugendliche und junge Erwachsene sich herausfordern lassen

Datum: 06.09.2021
Autor: Claudine Zberg
Quelle: Livenet

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