Offener Brief an Fabian Molina

Gastbeitrag: Gehört Gott der Allmächtige in unsere Verfassung?

Michael Ruppen ist Historiker, Pastor Gemeindezentrum Bethel und Leiter der Evangelische Allianz Baden-Wettingen. Er nimmt in einem offenen Brief Stellung auf den Vorstoss von Nationalrat Fabian Molina, den Gottesbezug aus der Präambel zu entfernen.
Bundeshaus, Bern (Bild: Unsplash)
Michael Ruppen

Wie würden Sie diese Frage beantworten: Gehört der Name Gottes in unsere Verfassung? Vergangene Woche begründete Nationalrat Fabian Molina seinen Vorstoss, die Formel «Im Namen Gott des Allmächtigen» aus der Schweizer Verfassung zu streichen. In seinem Artikel vom 30. März 2021 auf dem Nachrichtenportal nau.ch gibt er drei Gründe an, warum Gott in unserer Verfassung nichts mehr zu suchen habe.

Als Pastor bin ich Molina dankbar, dass er die Grundlage unserer Gesellschaft so wirkungsvoll thematisiert und bin überzeugt, dass jeder Christ eine Antwort auf folgende drei Gründe haben sollte.

Der theologische Grund: Gotteslästerung

Molina zitiert die Bibel und begründet mit dem Gesetz von Moses, dass man den Namen Gottes nicht für triviale weltliche Angelegenheiten missbrauchen sollte. Hat er da Recht und verstiessen unsere Gründungsväter gegen ihre eigenen biblischen Überzeugungen, als sie sich bereits 1291 auf den Namen Gottes beriefen?

Der juristische Grund: Vermischung von Geistlichem und Weltlichem

Die Trennung von Kirche und Staat ist ein Mantra unserer Zeit. Molina gesteht zwar ein, dass unser Land zwar eine christliche Geschichte hat, aber nicht länger christlich ist. Er glaubt, dass Theokratie und Demokratie miteinander in unserer pluralistischen Gesellschaft nicht zu vereinbaren sind. Was würden Sie dazu sagen?

Der praktische Grund: Diskriminierung

Schliesslich sorgt sich Molina darum, dass Gruppierungen ausgeschlossen werden, welche mit «Gott dem Allmächtigen» nichts am Hut haben. Wir sollten stattdessen eine neue Grundlage für unsere Werte finden, mit denen sich alle Weltanschauungen identifizieren können. Gibt es eine solche universale Grundlage?

Eine Antwort jenseits von Klischees

Eine fundierte Antwort in wenigen Zeilen ist aus meiner Sicht nicht möglich. Ich habe daher einen offenen Brief an Molina auf dem Blog Daniel-Option veröffentlicht. Er ist dort einsehbar und ich hoffe, damit einen Beitrag zu leisten, Antworten jenseits von gängigen Klischees zu geben.

Den offenen Brief können Sie hier lesen und herunterladen.

Sehen Sie sich hier den Livenet-Talk zum Thema «Im Namen Gottes des Allmächtigen?!» an:

Zum Thema:
«Im Namen Gottes»: E-Parteien verteidigen Gottesbezug in Schweizer Präambel
Einwanderer und die Verfassung: Ohne Gott laufen der SP die Schäfchen davon
Livenet-Talk zum 1. August: Gott der Allmächtige – noch aktuell in der Schweiz?

Datum: 08.04.2021
Autor: Michael Ruppen
Quelle: Livenet

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