Bruderboot mit Lebensfragen

Schauspielduo zusammen mit Fredy Staub auf Tournee

Beni und Christian Hunziker regen als «Bruderboot» mit professionellem Theater zum Nachdenken über Lebensfragen an. Jetzt gehen sie mit dem Evangelisten Fredy Staub auf Tournee.
Beni und Christian Hunziker
Fredy Staub

Vor rund zwei Jahren gründeten die beiden Schauspieler Beni und Christian Hunziker das Theaterduo Bruderboot. Jetzt gehen sie mit dem Pfarrer und Evangelisten Fredy Staub auf Tournee. Die Schauspieler antworteten auf Fragen von idea Schweiz.

Sie haben als Theaterduo Bruderboot zahlreiche theaterpädagogische Aufträge. Jetzt gehen Sie mit einem Evangelisten auf Tour. Riskieren Sie damit Ihre säkularen Theateraufträge?
Beni Hunziker: Ja, meinerseits sehr bewusst. Ich will, dass man ganz normal über Glauben reden kann, wie über andere Dinge auch. Ich stelle fest, dass in Kunst- und Kulturkreisen oft ein verkrampfter Zugang zum Glauben besteht. Sobald es bei Kulturförderungsgeldern um christlichen Glauben geht, kommen Vorbehalte auf. Ich betrachte es als einen Teil unseres Auftrages, diese gesellschaftliche Diskussion mit anzukurbeln. Dabei kann ich darauf hinweisen, dass noch vor etwa dreihundert Jahren Kunst christlich geprägt war. Bei klassischen Konzerten ist der Inhalt oft auch christlich und da werden keine Vorbehalte eingebracht. Wir wollen mit unseren Themen ganz nahe an Lebensthemen sein. Glaube ist für uns ein solch grosses Thema! Das wollen wir in Erwachsenenstücken thematisieren, ohne unseren Glauben zu verstecken und ohne ihn aufzudrängen.
In der Kinderarbeit, mit Schulen, da evangelisieren wir aber überhaupt nicht. Wir arbeiten an den abgemachten theaterpädagogischen Themen. Es muss aber möglich sein, dass ich bei Fragen zu meinem Christsein stehen kann.
Christian: Wir stellten fest, dass die Zusammenarbeit mit Fredy Staub jetzt für uns richtig ist. Ich stellte mir die Frage, ob sich dies mit den Schulengagements vereinbaren lasse, nie. Das Bild des Bootes ist für uns passend: Wir sitzen und rudern im Boot und überlassen das Steuer Gott.

Was braucht es, dass zwischen Theater und Rede – wie im gemeinsam geplanten Programm mit Fredy Staub – kein emotioneller Bruch entsteht?
Christian: Diese Frage beschäftigt uns sehr! In unserem Leben versuchen wir die Balance zu halten zwischen vielen Fragen, die wir offen lassen müssen, und klaren Glaubensaussagen. Mit dem gemeinsamen Projekt mit Fredy Staub wollen wir offen sein für die verschiedenen Lebenswege der Zuschauerinnen und Zuschauer. Wir wollen diesen Lebenswegen keine Gewalt antun. Bei bisherigen Theaterprojekten für Erwachsene wurde die Seite der offenen Fragen stärker betont. Für Menschen, die in diesen offenen Fragen etwas verloren waren und nichts damit anzufangen wussten, fehlte uns manchmal das Instrument, dass sie eindeutigere Aussagen festhalten können.

Zum Thema:
Was trägt?: Eine Lebensfrage – viele Antworten
Kein Evangelist?: Die Angst davor, von Jesus zu reden
Pfarrer Fredy Staub: Auf der Suche nach einem sinnvollen Leben

Datum: 21.08.2019
Autor: David Gysel
Quelle: idea Schweiz

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