Terror gegen Christen

Auch in Schweizer Flüchtlingsunterkünften?

Die Zeitung «Blick» wirft die Frage auf, ob es auch in Schweizer Flüchtlingsunterkünften Terror gegen christliche Flüchtlinge gebe. Schweizer Hilfswerke kennen Fälle, sehen aber keine Möglichkeit, eine Studie zu erstellen, wie sie «Open Doors» in Deutschland gemacht hat.
Flüchtlinge

Es ist ein Skandal, der eigentlich den von Silvester vor dem Kölner Dom noch in den Schatten stellen müsste. «Open Doors Deutschland» hat mit einer Studie belegt, dass mindestens 40'000 Nichtmuslime, vorwiegend Christen, in deutschen Flüchtlingsunterkünften von radikalen Muslimen drangsaliert werden.

Messen mit zwei Ellen?

Alle wissen somit, dass die Verfolgung von Christen im Nahen Osten auch nach Europa importiert wird, und dies durch Leute, die ebenfalls vor Krieg und Terror in ihren Ländern geflohen sind. Geflohen vor Kriegen, die weitgehend im Namen des Islams geführt werden. Und weder von der deutschen Regierung noch von zuständigen Behörden sind dazu deutliche Worte zu hören, anders als nach den Vorfällen von Köln, wo das Recht auf sexuelle Unversehrtheit und Selbstbestimmung von Frauen verletzt wurde.

Auch in den deutschen Medien wird von den Übergriffen in den Flüchtlingsunterkünften nur selektiv berichtet und kommentiert. Misst die europäische Gesellschaft hier mit zwei Ellen und überlässt das Problem der Verfolgung durch radikale Muslime einfach den Religionen, die ihre eigenen Probleme lösen sollen? Ist es für die Behörden Normalfall, wenn in den Flüchtlingslagern «ein Klima der Angst und der Panik» herrscht, wie «Open Doors»-Sprecher Markus Rode erklärt. Er fordert, dass Muslime in den Flüchtlingsheimen schlicht nicht in der Mehrheit sein dürften.

Dass das Problem auch in Schweizer Flüchtlingslagern nicht unbekannt ist, darauf kommt jetzt ausgerechnet die Zeitung «Blick». Der «Blick» schrieb am 15. Mai: «Die Diskriminierung von Christen ist nicht nur in Deutschland ein Problem, auch in der Schweiz leiden Nichtmuslime in Flüchtlingszentren.» Das hätten sowohl Patrick Schäfer von «Open Doors Schweiz» als auch die Beratungsstelle für Integrations- und Religionsfragen (BIR) der Schweizerischen Evangelischen Allianz festgestellt.

Christliches Engagement verstärken

Gegenüber dem «Blick» sagte Schäfer: «Studien gibt es bei uns zwar meines Wissens keine. Ich hörte aber von Betreuungspersonen und Asylanten, dass Christen in Schweizer Heimen diskriminiert werden. Die Opfer getrauen sich nicht, darüber zu reden, weil sie fürchten, dadurch noch mehr diskriminiert zu werden.» Gerade die moderne Vernetzung der Flüchtlinge mit ihren Herkunftsländern könne auch zur Verfolgung von Verwandten von Flüchtlingen führen, die sich nach Übergriffen bei den Behörden melden, sagte Schäfer gegenüber Livenet. Am besten wäre es, gefährdete Gruppen in separaten Unterkünften unterzubringen. Zudem hofft er auf ein verstärktes Engagement von Christen für die Flüchtlinge mit praktischen Hilfeleistungen, Sprachkursen und Beratung, wozu auch die Schweizerische Evangelische Allianz mit der Initiative www.fluechtlingen-helfen.ch ermutigt.

Laut BIR sind vor allem Menschen betroffen, die vom Islam zum Christentum konvertieren. Im Kanton Bern seien deswegen vor kurzem zwei Afghanen massiv bedroht worden. In der Ostschweiz befasst sich die BIR zurzeit mit einem Fall, bei dem ein konvertierter Flüchtlingsjunge in der Schule von muslimischen Kollegen massiv gemobbt wird, berichtet der «Blick».

Aufmerksamkeit gefragt

Die Schweizer Hilfswerke haben einen internationalen Fokus, andere Zielsetzungen und wenig personelle Ressourcen, um eine umfassende Studie zur Situation in der Schweiz zu verfassen. Umso wichtiger kann es sein, dass ihnen entsprechende Beobachtungen gemeldet werden, damit die Lage in den Schweizer Unterkünften allmählich transparenter wird und damit allenfalls für die Behörden Handlungsbedarf entsteht. Die geeignetste Anlaufstelle wäre dazu wohl die Beratungsstelle BIR.

Zur Webseite:
Übergriffe gegen Christen in deutschen Flüchtlingsheimen (PDF)
Flüchtlingen helfen
Beratungsstelle BIR der SEA

Zum Thema:
Weltverfolgungsindex 2016: Repressionen gegen Christen erneut gestiegen
EU-Konferenz in Brüssel: «Der Westen muss das Schweigen brechen»
Filme zur Christenverfolgung: «Wir wollen die christliche Welt aufwecken»

Datum: 19.05.2016
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung