Schweizer Politiker: Kirchen sollen sich einmischen

Monika Stocker

Bern. Die Kirchen sollen alle Gelegenheiten ergreifen, sich in das gesellschaftliche Leben einzubringen - und zwar selber, denn niemand bitte sie darum, mitzumachen. Zu dieser Erkenntnis kommt die Diakoniekonferenz des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK).

An der Tagung zum Thema "Ausgrenzung - was heisst das?" am 6. Mai in Bern erklärte die Zürcher Stadträtin Monika Stocker (SP) gemäss der Reformierten Nachrichtenagentur: "Die Kirche, die Diakonie und die Vereine müssen ihre Verantwortung im sozialen und mitmenschlichen Bereich wieder übernehmen und somit Ressourcen neu beleben". Werde die Kirche wieder lebendig, sei das eine Ressource für das Leben.

Der Berner Nationalrat Hermann Weyeneth (SVP) meinte, es sei ein Unterschied, ob jemand ausgegrenzt werde oder sich selber ausgrenze. Jeder habe das Recht anders zu sein und sich von den gängigen Normen abzusetzen. "Dies tut er in eigener Verantwortung und muss die Konsequenzen selber tragen." Die Kirche habe die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen. Es komme jedoch niemand auf den Knien daher und bitte die Kirche, mitzumachen.

Thomas Wipf, Rats-Präsident des SEK, beklagte, das Engagement der Kirche werde national zu wenig wahrgenommen. Der Staat müsse die Arbeit der Kirche besser anerkennen. Wäre die Arbeit der Kirche nicht mehr da, würde das in der Gesellschaft sehr schnell spürbar.

Datum: 14.05.2003
Quelle: KIPA

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