Schweiz: Bis zu 250000 Kinder sind von Armut betroffen

Arme Kinder

Zürich. 200.000 bis 250.000 Kinder und Jugendliche sind in der Schweiz nach Schätzungen des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks (SAH) von Armut betroffen. Armut beeinträchtige die Entwicklung von Kindern massiv, warnt das SAH und verlangt, dass das Thema auf die nationale politische Agenda gesetzt wird.

Soziale Isolation, Ausgrenzung und Chancen-Ungleichheit sind gemäss SAH die Folgen von Armut. Kinder aus armen Familien hätten geringere Bildungschancen, weil es der heutigen Schule nicht gelinge, zwischen den verschiedenen sozialen Schichten einen Ausgleich zu schaffen. Ein benachteiligtes familiäres Umfeld sei ferner ein gesundheitlicher Risikofaktor, der Kindersterblichkeit, Unfälle sowie Atemwegerkrankungen begünstige.

Das Hilfswerk verlangt, dass für jedes Kind einer Ein-Eltern-Familie ein Existenzminimum eingeführt werden müsse, wenn der andere Elternteil sich mit seinen Alimenten ungenügend am Unterhalt beteilige. Auch müsse die Alimenten-Bevorschussung vom Bund organisiert und ins Sozialversicherungssystem integriert werden. Ferner seien die Mindest-Kinderzulagen gesamtschweizerische auf 200 Franken erhöht werden.

Zu weiteren Forderungen des SAH gehören Ergänzungsleistungen für einkommensschwache Familien, die Durchsetzung des Prinzips "Ein Kind - eine Zulage", die Schaffung einer Mutterschaftsversicherung, der Ausbau von familienexternen Betreuungsmöglichkeiten sowie die Schaffung von genügend Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Datum: 22.04.2003
Quelle: Kipa

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