Der Verein "Mutter und Kind" erwägt neue Initiative

Mutter und Kind

Zürich. Der Verein "Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind" (SHMK) sucht nach neuen Wegen, um Abtreibungen in der Schweiz einzudämmen. So möchte er die Abtreibungsfinanzierung und den Schutz von Medizinpersonal zum Thema machen. Möglicherweise startet er eine neue Volksinitiative.

Seit dem 1. Oktober ist die Fristenlösung in der Schweiz in Kraft. Der Souverän hatte dafür in einer Volksabstimmung am 2. Juni grünes Licht gegeben. Die Initiative "für Mutter und Kind - für den Schutz des ungeborenen Kindes und für die Hilfe an seine Mutter in Not", die ein faktisches Abtreibungsverbot forderte, wurde dagegen von 82 Prozent der Stimmenden abgelehnt.

Der SHMK arbeitet nach eigenen Angaben nun weiterhin "für Schutz und Hilfe für schwangere Frauen in Not und ihre ungeborenen, abtreibungsgefährdeten Kinder". Sie werde "die absehbare Ankunft jenes Tages beschleunigen helfen, an dem das Schweizer Volk diese unselige Fristenlösung wieder abschafft".

Noch vorher werden die Stimmberechtigten aber über die Frage der Abtreibungsfinanzierung zu entscheiden haben, nachdem durch die Einführung der Fristenlösung "jegliche medizinische Begründung für ein Finanzierungsobligatorium durch die Grundversicherung der Krankenkasse weggefallen ist".

Ebenso werde voraussichtlich an der Urne entschieden werden müssen, "wie lange die Diskriminierung von Medizinalpersonal durch faktische Berufsverbote und Zulassungsbeschränkungen für Personen, die aus Gewissensgründen die Mitwirkung an Abtreibungen verweigern, noch geduldet wird".

Dominik Müggler erklärte für die SHMK gegenüber der "Neuen Zürcher Zeitung", im kommenden Jahr könnte möglicherweise eine neue Volksinitiative gestartet werden. Über die Stossrichtung soll im kommenden Frühjahr entschieden werden.

Datum: 03.12.2002
Quelle: Kipa

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