Gewalt im Familienalltag

Gewalt in der Familie

Bern. Gewalt in der Familie und in der näheren Umgebung ist für die Schweiz ein ernsteres Problem als die organisierte Kriminalität. Dies geht aus einem Forschungsprogramm des Nationalfonds (NFP) hervor. Zwischen 1995 und 2002 wurden insgesamt 31 Forschungsprojekte bearbeitet. 18 davon betrafen die Gewalt im Alltag, 13 die organisierte Kriminalität.

Bei der Vorstellung der Studie «Gewalt im Alltag und organisierte Kriminalität» (NFP 40) sagten die Autoren, zwar spielten die illegalen Märkte (Drogen, Waffen, Prostitution) für die Schweiz eine nicht zu unterschätzende Rolle, aber Gewalt und Korruption würden nicht systematisch verübt.

Einzelne Studien hätten gezeigt, dass Polizei, Justiz sowie Sozialdienste schlecht mit Fällen häuslicher Gewalt umgehen könnten und zu wenig vernetzt seien. Es fehlten Konzepte, Leitideen, Dienstbefehle und Richtlinien, bemängeln die Autorinnen und Autoren. Deshalb sei entsprechende Aus- und Weiterbildung nötig.

Täter und Opfer von Gewalttaten seien vor allem junge Männer. Ein hohes Risiko der Gewalt gegen Kinder bestehe, wenn ein Elternteil in der Kindheit selbst geschlagen worden sei oder in der Paarbeziehung Gewalt angewendet werde. Auch bei depressiven Elternteilen bestehe diese Gefahr.

Quelle: NFP

Datum: 21.10.2002

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