Tagung in Freiburg: Sozialhilfe für "Working poor"?

Freiburg. Erwerbstätige Arme, die sogenannten Working poor, sind zunehmend auf Sozialhilfe angewiesen. Die öffentliche Tagung "Working poor - Wege aus der Sozialhilfe" an der Universität Freiburg geht der Frage nach, ob es sozialpolitisch sinnvoll ist, Löhne auf diese Weise zu ergänzen.

Die Tagung wird von der Schweizerischen Vereinigung für Sozialpolitik (SVSP), dem Lehrstuhl Sozialarbeit und Sozialpolitik der Universität Freiburg sowie der Caritas Schweiz und der Fachhochschule für Soziale Arbeit beider Basel organisiert.

Die Tagung findet am 23. Mai in der Aula der Universität statt. Es nehmen Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft Stellung zu möglichen Lösungsansätzen, welche das Armutsrisiko der Working poor reduzieren sollen.

In der Schweiz zählen gemäss den Veranstaltern 7,5 Prozent der Erwerbstätigen zu den Working poor. Insgesamt sind dies rund 250000 Personen. Sie leben trotz eigener Erwerbstätigkeit unter dem Existenzminimum, wie es durch den Ansatz der Sozialhilfe definiert ist. Mitbetroffen sind zahlreiche Familienangehörige.

Sozialpolitik und Sozialhilfe sind gefordert, spezielle, auf die Working poor zugeschnittene Hilfestellungen zu entwickeln, schreiben die Organisatoren. Eine zentrale Rolle spielt die Familienpolitik: Höhere Familienzulagen und Ergänzungsleistungen für Familien könnten für viele Betroffene das Armutsrisiko weitgehend reduzieren.

Sozialwissenschaftler der Universitäten Freiburg und Basel werden an der Tagung die Situation der Working poor erläutern und Lösungsansätze präsentieren. Dazu werden Peter Hasler, Direktor des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes, sowie Vertreter der Gewerkschaft VPOD und der Sozialhilfe Basel-Stadt Stellung nehmen.

Hinweis. Die Tagung findet am 23. Mai von 14.00 bis 18.45 Uhr in der Aula der Universität (Miséricorde) Freiburg in deutscher und französischer Sprache statt.

Datum: 18.05.2002
Quelle: Kipa

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