Bern: Erfolgreiche Parlamentswahlen für christliche Parteien

Die Evangelische Volkspartei (EVP) ging aus den Grossratswahlen im Kanton Bern als Siegerin hervor: Sie erreichte im ganzen Kanton elf statt der bisherigen acht Mandate im Kantonsparlament. Die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) konnte mit vier Sitzen Besitzstand wahren.

Diesmal war es die EVP, die am meisten Bewegung in die kantonalen Parlamentswahlen brachte: Sie gewann in Aarwangen, Fraubrunnen und Aarberg je ein Mandat dazu und steht damit als Siegerin der Wahlen vom letzten Sonntag da.

Zum Vergleich: Die Schweizerische Volkspartei (SVP), nach wie vor stärkste Partei im Grossen Rat, konnte ihren Sitzanteil lediglich von 66 auf 67 Mandate steigern, während die Freisinnigen von ihren bisher 38 Mandaten zwei verloren. Mit ihren 11 Mandaten ist die EVP zur stärksten Nicht-Regierungspartei aufgerückt und hat damit die Grüne Freie Liste (GFL) überholt, die neu 10 Sitze inne hat. Sechs Mandate gewann die EVP ohne Partner, fünf Sitze erreichte sie dank einer Listenverbindung mit der EDU. Die EDU verlor ihren Sitz im Amt Seftigen, gewann dafür einen in Interlaken, dazu. „Es wäre mehr drin gewesen, wenn wir konsequent Listenverbindungen mit der EVP gehabt hätten“, sagte Fred Schneiter, Kantonalpräsident der EDU. Den Sitz in Seftigen hätte man halten und einen in Thun dazu gewinnen können, so Schneiter.

Nach Meinung von Barbara Streit-Stettler, Parteisekretärin der Berner EVP, ist es der EVP bei diesen Wahlen offensichtlich gelungen, eine glaubwürdige Alternative zu den beiden Blöcken zu markieren. Mit engagierter persönlicher Werbung der einzelnen Kandidierenden in ihrem Bekanntenkreis habe die EVP, wohl auch im Gegensatz zu den grossen Parteien, Wahlabstinente zu einem Gang zur Urne motivieren können. Zudem könne sie angesichts der katastrophal tiefen Stimmbeteiligung von 28,2 Prozent offensichtlich auf eine besonders treue Wählerschaft zählen, so Streit.

Die Berner EVP war in den letzten vier Jahren beim Parteiaufbau äusserst aktiv. Sie gründete neun neue Ortsparteien und feierte vor einigen Wochen ihr 1000. Parteimitglied im Kanton Bern. Einen Achtungserfolg erreichte am 14. April die EVP-Regierungsratskandidatin Marianne Streiff-Feller mit rund 18000 Stimmen. Durch die Kandidatur für den Regierungsrat war die EVP während des Wahlkampfs häufiger in den Medien, was sicher auch zum Erfolg der Partei beigetragen hat.

Datum: 01.05.2002
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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