Costi Hinn deckt auf

«Mein Onkel nutzt seit 40 Jahren systematisch arme Länder aus»

Vor rund zwei Jahren äusserte sich Costi Hinn, Neffe des Wohlstands-Evangelisten Benny Hinn, über seine Trennung vom vom luxuriösen Familienunternehmen. Nun legt er in einem Buch nach und enthüllt, wie Benny Hinn gezielt arme Länder ausnutzte.
Costi Hinn
Benny Hinn

Durch die Familie Hinn seien Millionen arme Menschen auf der ganzen Welt ausgebeutet worden, erklärt Costi Hinn. In seiner Kindheit habe Benny Hinns Vater nicht damit gerechnet, dass aus seinem Sohn wirklich «etwas» werden würde. Sein Streben nach Wohlstand war unter anderem darauf zurückzuführen, dass er «es» seinem Vater zeigen wollte.

Costi schreibt: «Mein Grossvater sagte, dass er 'es' nicht schaffen würde. Das erdrückte Bennys junges Herz. Bis heute hat mein Onkel Benny deutlich gemacht, dass die Worte seines Vaters ihn verwundet hatten.»

Der Araber Benny Hinn – sein Geburtsname lautet Toufik Benedictus Hinn – wanderte aus dem Nahen Osten in die USA aus. Er fand Jesus Christus, wurde Pastor und begann dann, ein Wohlstands-Evangelium zu predigen. Seine Brüder schlossen sich seinem Dienst an und später fand sogar sein Vater eine Anstellung im Familienunternehmen.

Luxus-Suiten und private Rolls-Royce-Chauffeure …

Auch Costi fand schliesslich eine Stelle bei Benny Hinn, er wurde auf den Reisen zu seinem persönlichen Assistenten und wirkte bei Heilungs-Gottesdiensten mit. Der Luxus sei enorm gewesen. «Es war, als wäre ich mit König Salomo unterwegs. Es gibt wohlhabende Menschen, die viel Geld haben, aber die nicht verschwenderisch leben; dann gibt es wohlhabende Menschen, die viel Geld haben und wissen, wie man verschwenderische Neuheiten in Normalität verwandelt. Wir waren die Letzteren.»

Zwei Jahre arbeitete er für Hinn. Zu den Reisearrangements gehörten in dieser Zeit unter anderem:

  • Flugreisen mit einer Gulfstream IV (durchschnittliche jährliche Betriebskosten: 36 Millionen Dollar).
  • Royal Suite im «Burj Al Arab» in Dubai (25'000 Dollar pro Nacht).
  • Übernachtungen im «The Grand Resort Lagonissi» in Griechenland, «Lanesborough Hotel» in London, «Mandarin Orient» in Mumbai, «Ritz-Carlton» in Paris und Kalifornien und so weiter.
  • Einkaufsbummel bei «Harrods» in London, im Rodeo Drive in «Beverly Hills», Glücksspiele in Monaco und so weiter.
  • Ein privates Strandhaus auf Hawaii.
  • Fahrzeugchauffeure für Bentley, Rolls-Royce, Mercedes Benz, Range Rover, und Maserati.
  • Bekleidung von Versace, Salvatore Ferragamo, Gucci und Bijan.
  • Accessoires von Louis Vuitton, Prada, Breitling, Chanel, Hermes und D&G.

… bezahlt von übertölpelten Armen

Bezahlt wurde dies durch Spenden von verzweifelten und auch armen Menschen. Sie hofften und glaubten, dass sie selbst einmal diesen Lebensstil führen könnten, wenn sie Benny Hinn ihr Geld geben. Costi Hinn: «Herzzerreisend ist, dass einige dieser Spender nur gehofft hatten, eine Erhöhung um fünfzig Cent ihres Lohnes als Segen Gottes für die Aussaat ihres Samens zu sehen.»

Costi Hinn berichtet, wie er im Laufe der Zeit ein Gewissen entwickelte. «Mein Onkel nutzt seit 40 Jahren systematisch arme Länder aus, um reich zu werden. Und jetzt treten andere Familienmitglieder in seine Fussstapfen. Erlauben Sie mir, für einen Moment schmerzhaft ehrlich zu sein: Für die meisten unserer Familienmitglieder kann es ziemlich peinlich sein, ein Hinn zu sein.» Weiter sei es so, dass viele in dieser Familie es vorziehen würden, unbekannte, fleissige, ehrliche Menschen zu sein, die unbekannt sterben und stattdessen im Leben Gott gedient haben.»

Teilgeständnis

Im Jahr 2018 gab Benny Hinn zu, dass er älter geworden sei und die Bibel mehr verstehe. Heute lebe er anders als früher, er fliege zum Beispiel keinen Privatjet mehr. Unter anderem äusserte sich Benny Hinn nach dem Tod von Billy Graham in diesen Dingen nachdenklicher.

Zum Thema:
Über die Wohlstandstheologie: Warum Costi Hinn seinem Onkel und dessen Theologie den Rücken kehrte
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Datum: 22.07.2019
Autor: Leonardo Blair / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / gekürzte Übersetzung: Livenet

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